Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio

Nachwuchs bei den Königspinguinen im Basler Zoo

Wie süß und flauschig - im Basler Zoo können wir einen kleinen Königspinguin bestaunen.

Er ist Anfang Juli geschlüpft und inzwischen etwa halb so groß wie seine Mutter. Der Kleine hat einen großen Appetit und wird von seiner Mutter mit hervorgewürgtem Fischbrei gefüttert.

Schon bevor er geschlüpft war, hatte der kleine Pinguin für Streit in der Gruppe gesorgt, als ein Weibchen der Mutter das Ei stahl. Glücklicherweise passte die «Leihmutter» gut darauf auf. Kurz vor dem erwarteten Schlupftermin forderte die echte Mutter das Ei resolut zurück. Mutter und Vater kümmerten sich dann drei Wochen hervorragend um das Junge. Der nächste Streit brach aus, als ein weiteres Weibchen das Junge stahl und sich der Vater mit der Diebin davonmachte. Die folgenden Tage waren turbulent. Alle Beteiligten stritten sich und fügten sich die eine oder andere Blessur mit dem spitzen Schnabel zu. Das Junge versteckte sich in dieser Zeit unter der Bauchfalte eines der Erwachsenen, bis die Streitigkeiten ein Ende hatte.

Damit die Mutter zur Ruhe kommen konnte, wurde der abtrünnige Vater mit seiner neuen Partnerin und zwei friedlichen Tieren auf der zweigeteilten Anlage abgetrennt. Endlich kehrte Ruhe ein und das Junge wächst und gedeiht prächtig. Die alleinerziehende Mutter erhält sogar Unterstützung von der Leihmutter, die das Ei ausgebrütet hat. Da diese keinen Versuch mehr macht, das Junge an sich zu bringen, toleriert die Mutter, dass diese das Junge ab und an füttert.

Der kleine Königspinguin unterscheidet sich nicht nur aufgrund der Grösse, sondern auch durch sein Daunenkleid von den Erwachsenen. Anfangs ähneln Pinguinküken eher dicken braunen Schneemännern. Das flaumige Gefieder eignet sich noch nicht zum Schwimmen. Erst nach der ersten Mauser gehen junge Pinguine zum ersten Mal ins Wasser.

Der Zoo Basel hält seit 1953 Königspinguine und züchtet sie sehr erfolgreich. 70 Königspinguine sind hier bisher geschlüpft. Für eine erfolgreiche Zucht benötigen Königspinguine im europäischen Sommer eine gekühlte Anlage. Erst bei Temperaturen unter 10 Grad fühlen sie sich wohl, ein dicht anliegendes, festes Federkleid, eine dicke Unterhautfettschicht und eine isolierende Luftschicht zwischen Dunen und Haut halten sie schön warm. Auch Gesicht, Flügel und Beine sind so dicht gefiedert, dass der Vogel nur wenig Wärme verliert. Im Sommer bleiben die Esels- und Königspinguine deshalb im gekühlten Innengehege.

Der Königspinguin ist nach dem Kaiserpinguin die zweitgrösste Pinguinart. Sein Verbreitungsgebiet sind die antarktischen und subantarktischen Inseln. Der Bestand wird auf zwei Millionen erwachsene Vögel geschätzt.

Fotos: Zoo Basel