Tiere im Basler Zoo sind durstiger als sonst
Nicht nur wir haben bei hochsommerlichen Temperaturen mehr Durst als sonst, auch die Tiere im Zoo Basel brauchen mehr Flüssigkeit.
Nicht nur wir haben bei hochsommerlichen Temperaturen mehr Durst als sonst, auch die Tiere im Zoo Basel brauchen mehr Flüssigkeit.
Praktischer als mit der Elefantentechnik gehts nicht: Elefanten ziehen 10 bis 20 Liter Wasser in ihren Rüssel und spritzen sich die Wasserladung direkt ins Maul. Sie trinken also nicht durch den Rüssel, wie oft vermutet wird.
Im Zoo Basel bevorzugen die Elefanten das frische Wasser aus den Selbsttränken gegenüber dem stehenden Wasser in den grossen Badebecken. Die mit Wasser gefüllten Metallkästen haben ein Loch für den Rüssel und sind ähnlich wie ein WC-Spülkasten mit einem Schwimmer ausgerüstet. Das Wasser fließt automatisch nach, wenn ein Elefant trinkt.
Bei den Menschenaffen gibt es in die Wände eingebaute Wasserspender. Per Knopfdruck spritzen sie sich das Trinkwasser in den Mund. Auch offene Tränkebecken stehen zur Verfügung. Am liebsten trinken sie aber direkt vom Wasserschlauch der Tierpfleger.
In der Wildbahn nutzen Schimpansen Blätter als Werkzeug, um an Wasser in Astgabeln oder Löchern zu gelangen. Sie knüllen sie zusammen und tränken sie mit Wasser. Auch im Zoo Basel basteln sich die Schimpansen ab und zu aus Mais oder Holzwolle einen Schwamm, lassen ihn mit Wasser volllaufen und saugen ihn anschließend aus.
In Trockengebieten ist Wasser Mangelware oder saisonal gar nicht vorhanden. Viele Tierarten kommen deshalb mit wenig oder zeitweise ganz ohne Wasser aus. Sie versuchen, möglichst kein Wasser zu verlieren. Deshalb hecheln viele Hornträger wie etwa die Rappenantilopen, um sich zu kühlen. Dabei geht viel weniger Wasser verloren als beim Schwitzen. Im Gegensatz zum Hund hecheln sie mit geschlossenem Maul. Sie atmen in einer erhöhten Frequenz durch die Nase und leiten so in kurzer Zeit viel Luft über die Nasenschleimhaut. Die Feuchtigkeit, die dabei verdunstet, entzieht dem Blut Wärme. Das gekühlte Blut fließt dann durch ein Kapillarnetz, das die Halsschlagadern umgibt, und kühlt dort nach dem Prinzip eines Wärmetauschers das Blut, das ins Gehirn strömt.
Viele Reptilien sind auf eine hohe Luftfeuchtigkeit angewiesen. Die Tierpfleger besprühen die Terrarien regelmässig mit Wasser. Die vietnamesische Langnasennatter leckt wie viele andere Reptilien gerne die Wassertröpfchen von den Blättern. Daneben steht ihr auch ein Trinkgefäß zur Verfügung.
Die Hornviper, eine giftige Wüstenschlange, kommt ohne Trinkwasser zurecht. Ihr reicht das Wasser, das in der Nahrung steckt. Wenn sich die Gelegenheit bietet, trinkt sie die Wassertropfen, welche sich in ihren Schuppen ansammeln. In der Wüste ist dieser Tau eine wertvolle Wasserquelle.
Insekten nehmen Wasser vor allem über die Nahrung auf. Das gilt für pflanzenfressende Insekten genauso wie für die fleischfressenden Wespen, die ausreichend Flüssigkeit aus dem Nahrungsbrei erbeuteter und verdauter Insekten ziehen. Sie brauchen aber Wasser, um ihre Nester zu bauen und sie bei sommerlichen Temperaturen durch Verdunstungskälte zu kühlen.
Fotos: Zoo Basel