Karlheinz Trenkle hält Rinder, die als Mastvieh dienen. Wenn die Wiesen zerstört werden durch die Engerlinge, fehlt Futter. "Ich muss deshalb zusätzlich Futter kaufen. Außerdem musste ich die kaputten Wiesenbereiche umfräsen und neu einsähen", sagt er. Derzeit schätzt er den finanziellen Schaden auf etwa 2000 Euro. Aber er kenne auch Landwirte, die weit mehr Verluste einstecken müssen.
Zusätzlicher Feind: die Krähe
Die Vögel lieben Engerlinge. Für die Krähen sind sie eine wahre Delikatesse, sagt Trenkle. Aber für ihn seien die geschützten Vögel ein zusätzliches Problem, betont er. Denn die Krähen picken nicht nur, sondern sie kratzen und wühlen die Erde mit ihren Krallen und ihren Schnäbeln um, um die Engerlinge besser zu erwischen. Dabei richten sie großen Schaden an, so Trenkle.
Im Kreis Emmendingen wird davon ausgegangen, dass etwa 1000 Hektar Fläche bereits zerstört sind. "Von kleinen Betrieben ist vereinzelt zu hören, dass sie im dritten Jahr in Folge mit Futterzukauf endgültig vor der Aufgabe der Tierhaltung stehen", sagt Grünlandberater Martin Grässlin vom Landwirtschaftsamt Emmendingen.
Wie kann man die Engerlinge bekämpfen?
Chemische Verfahren zur Bekämpfung des Engerlings oder des Käfers sind tabu. In Österreich und Bayern ist ein Pilz zugelassen, der sehr gut wirkt, sagt Landwirt Trenkle. Leider sei dieser aber in Baden-Württemberg verboten.
Man erhoffe sich jetzt von der Politik eine Lösung. Denn je größer Zahl der Engerlinge, desto größer werde die Zahl der Junikäfer in den nächsten Jahren sein, die ja dann wieder viele Eier ablegen.
Im ersten Larvenstadium im August/September kann man die Engerlinge noch mit Nematoden bekämpfen. Das sind winzige, fadenförmige Bodenlebewesen. Sie sind natürliche Feinde des Junikäfers. Die Nematoden werden lebend in einem Pulver geliefert.