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TSG veranstaltet Ausstellung

"Tatort Stadion - Hoffe gegen Rechts"

In Zusammenarbeit mit Fanverband und Fanprojekt informiert die TSG vom 26. Januar bis zum 5. Februar 2015 in der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena über Rassismus und seine Auswirkungen.

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In Zusammenarbeit mit Fanverband und Fanprojekt veranstaltet die TSG 1899 Hoffenheim die Ausstellung „Tatort Stadion – Hoffe gegen Rechts!“ Vom 26. Januar bis zum 5. Februar 2015 werden Räumlichkeiten der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena dazu genutzt, um über Rassismus und seine Auswirkungen zu informieren.


Nicht nur auf dem Platz wird geackert, sondern auch abseits engagiert sich die TSG. Zusammen mit den Fans wurde das Projekt „Tatort Stadion – Hoffe gegen Rechts“ ins Leben gerufen. Im Kampf gegen Rassismus zeigt sich die TSG Hoffenheim angriffsstark. Das wollen sie zu Beginn der Rückrunde in der englischen Woche gleich unter Beweis stellen.

Am 4. Februar 2015 spielt die TSG Hoffenheim um 20 Uhr gegen Werder Bremen. Beim Aufwärmen wird das Team diesmal Sweat- und T-Shirts mit dem Aufdruck „Hoffe gegen Rechts“ tragen. Stephanie Krotz, Vorsitzende des Fachdachverbandes der TSG, freut sich auf die Ausstellung: „Bei der TSG ist Rassismus bisher Gott sei Dank kein großes Thema. Aber wir müssen uns bewusst sein, dass im Stadion die verschiedensten Menschen mit unterschiedlichsten Ansichten und Absichten anwesend sind. Die Aktion soll darauf hinweisen, mit offenen Augen durch den Alltag zu gehen und sich nicht vor der Problematik zu verstecken bis es eventuell zu spät ist.“

Auch für die Jugend ist die Ausstellung laut Krotz sehr wichtig: „Wir wollen Aufklärungsarbeit und Denkstöße geben, damit die Jugend geschärft wird und sich darüber bewusst wird, was mit diversen Aussagen oder Aktionen für Schäden angerichtet werden können.“ Damit spielt Stephanie Krotz auf rassistische und diskriminierende Beleidigungen an. 

Rassismus im Stadion ist leider Alltag


Gewalt, Hass und hitziger Schlagabtausch. Keine Seltenheit in Stadien auf der ganzen Welt. Auch Weltstars wie Dani Alves, Spieler vom FC Barcelona, sind von Anfeindungen betroffen. Im Auswärtsspiel gegen Villareal wurde der Brasilianer letztes Jahr von gegnerischen Zuschauern mit Bananen beworfen. Alves zeigte sich gelassen, hob die Banane auf und aß sie genüsslich. Danach schlug er den Ball von der Eckfahne aus in den Strafraum. Bis heute wird der Brasilianer für sein Verhalten von den Fans gefeiert.

Ende des 19. Jahrhunderts war es schwarzen Fußballer sogar noch offiziell untersagt bei dem Elitesport der Weißen mitzumischen. Der brasilianische Verein Fluminense Rio versuchte 1914 einen schwarzen Spieler mit Reispuder aufzuhellen, doch die Zuschauer erkannten die Täuschung und verspotteten ihn deswegen.

Auch Danny da Costa, der dunkelhäutige Spieler vom Zweitligist FC Ingolstadt erfuhr Rassismus am eigenen Leib.2013 musste sich da Costa im Derby gegen 1860 München Zurufe wie „Nigger“ oder „Schwarzes Schwein“ gefallen lassen. Bei jedem Ballkontakt wurde er von einem bereits gefassten Täter mit „Affenlauten“ provoziert.

Um solchen Problematiken aus dem Weg zu gehen, wird aktiv Prävention im Bereich Rassismus betrieben. „Es ist uns wichtig, diese Initiative zu unterstützen. Extremismus und Diskriminierung dürfen in einer modernen Gesellschaft keinen Nährboden finden. Außerdem steht gerade der Fußball für Fairplay und sportlichen Wettkampf, für Gemeinschaftssinn ohne Ausgrenzungen“, stellt Peter Rettig, Vorsitzender der Geschäftsführung der TSG Hoffenheim, klar.

„Wie im falschen Film“


Im Rahmen der Ausstellungen wird es einiges zu bestaunen geben. Alle  Interessierte, Fans und vor allem Schulklassen können verschiedenes zum Thema Rassismus erfahren und aktiv an Gesprächen teilnehmen. Vorträge, Podiumsdiskussionen und Filmvorführungen sollen die Besucher ab dem 26. Januar durch das Programm führen. Darunter wird auch die Vorstellung „Wie im falschen Film – Geschichten aus dem Fußball“ eine große Rolle spielen - es geht um Rassismus. Diskriminierung  spielt aufgrund von Herkunft, Geschlecht, Hautfarbe und sexueller Orientierung immer wieder eine große Rolle - im Stadion und außerhalb. Im Film stehen Europameisterin Anja Mittag vom FC Rosengård, Alexander Dolderer vom schwulen Münchener Fußballteam „Streetboys“ sowie Otto Addo, der dunkelhäutige Ex-Profi und U19-Trainer beim Hamburger SV im Mittelpunkt und erzählen hautnah von ihren Erfahrungen. Drei Menschen, die für den Fußball leben und nicht immer den Respekt erfahren, den sie verdienen.

Neben den drei Protagonisten sind unter anderem aktive Profis, wie Weltmeister Jérôme Boateng oder eben Andreas Beck, zu sehen. Die Besucher der Ausstellung haben nach der Verfilmung die Chance Kapitän Andi Beck zu lauschen. Dieser wird zusammen mit Produzent Andreas Hellstab eine Diskussion zum Thema führen. Aufklärung die Spaß macht und zum Nachdenken anregt. Einlass zur Filmvorführung ist um 18:05 Uhr und dauert bis 19 Uhr.

„Wir sehen uns in der Verantwortung und wollen unsere Fans sensibilisieren, um nicht empfänglich zu werden. Da ist es natürlich super, dass so ein vorbildlicher Mensch wie Andreas Beck Schirmherr der Ausstellung ist“, lobt TSG-Fanbetreuer Michael Pisot. Die TSG Hoffenheim will zusammen mit dem Fanverband und Fanprojekt die Fußballwelt wieder bunt und stimmungsvoll gestalten. „Tatort Stadion – Hoffe gegen Gewalt“ ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung.

DAS PROGRAMM

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