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Die TSG Hoffenheim und das Juwel

Es Praet in der Gerüchteküche

Die TSG Hoffenheim ist mal wieder in den Wechselgerüchten aufgetaucht. Objekt der Begierde soll das Belgien-Juwel Dennis Praet sein. Aber: Wer ist das und warum würde er zur TSG passen?

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Die TSG Hoffenheim ist mal wieder in den Wechselgerüchten aufgetaucht. Objekt der Begierde soll das Belgien-Juwel Dennis Praet sein. Aber: Wer ist das und warum würde er zur TSG passen?

Kennen wir nicht alle die Computer-Managerspiele? Comunio, Kicker oder auch nicht online stattfindende Spiele wie der bekannte und leider eingestellte „Fußball Manager“ von EA Sports... Letzterer war übrigens mein persönlicher Favorit und mit welchem Team habe ich da wohl immer gespielt? Klar, mit der TSG Hoffenheim. Der erste Spieler, dem ich in jedem Spiel ein Angebot gemacht habe war Dennis Praet. Acht Sterne (für Nichtkenner: es sind maximal 10 Talent-Sterne möglich), jung und nach zwei oder drei gespielten Jahren einer der teuersten Spieler der Welt und vor allem: flexibel einsetzbar. Der perfekte Mittelfeldspieler und Spielmacher, der IMMER ein Volltreffer war.

Und jetzt das! Die belgische Zeitung „Het Nieuwsblad“ meldet, dass die TSG an Praet interessiert ist. Es ist als würde ich am PC sitzen, auch wenn es bisher nicht mehr als ein Gerücht ist.

Aber: So einfach wie ich es beim Managerspiel hatte, wird es für Alexander Rosen im realen Leben nicht den 20-jährigen Nationalspieler Belgiens in den Kraichgau zu transferieren. Praets Vertrag in Anderlecht läuft bis 2017 und die Ablöseforderung des amtierenden Meister der Jupiler Pro League soll laut Berichten um die zwölf Millionen Euro betragen – die TSG bietet laut „Het Nieuwsblad“ aber acht Millionen Euro. Zu wenig, vor allem weil der RSC Anderlecht hoch pokern kann und wahrscheinlich auch wird. Warum ich zu der Annahme komme?

Praet wird schon seit Wochen mit Borussia Dortmund in Verbindung gebracht, auf der Insel ist wohl Manchester City an Praet dran und in Spanien lockt mit Atletico ein Hauptstadt-Klub. Namhafte Konkurrenten für den kleinen Dorfverein aus dem beschaulichen Kraichgau und je mehr Interessenten, desto höher kann Anderlecht die Latte legen. Getreu dem Motto: Irgendwer zahlt das Geld schon.

Interessanterweise hat Belgiens Fußballer des Jahres 2014 in einem Interview mit dem Blatt „Voetbal Nieuws“ angedeutet den „nächsten Schritt machen zu wollen“ und dass er „zu einem Mittelklasse-Verein wechseln wollen würde“. Im Gespräch wies Praet auch darauf hin, dass er bei Manchester City zu wenig Einsatzzeiten bekommen würde. Den BVB sieht er aufgrund der aktuellen Ergebnisse scherzhaft als Mittelklasse-Verein. Und die TSG?

Ich denke, dass Praet sich im Kraichgau wohlfühlen würde, aber nur unter einer Prämisse: Europäischer Fußball. Der Youngster hat den Anspruch sich mit den Großen zu messen. Das hat er eindrucksvoll in der Champions League gezeigt. Dort stand er in der Vorrunde gegen Dortmund und Arsenal London auf dem Platz. In sechs Spielen erzielte er ein Tor, bereitete zwei weitere vor und machte mehrfach durch gute Leistungen auf sich aufmerksam.

Besonders auffällig: In den sechs Spielen der Königsklasse hatte Praet eine Passquote von 88,9 Prozent. Das ist ein überragender Wert! Zum Vergleich: Roberto Firmino hat in der Bundesliga 72,3 Prozent seiner Pässe an den gewollten Mitspieler gebracht und Hoffenheims passsicherster Spieler laut whoscored.com ist Ermin Bicakcic mit 81,4 Prozent.

Apropos Roberto Firmino. Da gibt es ja immer wieder Gerüchte, dass er die TSG verlässt. Zuletzt waren sogar die Bayern im Rennen. Betrachtet man seine Entwicklung und Ambitionen kann es durchaus passieren, dass der Brasilianer im Sommer weg ist. Dann müsste ein adäquater Ersatz her. Er muss jung und im besten Fall schon ein gestandener Spieler sein. Er muss flexibel einsetzbar sein. Er muss noch Steigerungspotenzial mitbringen. Er muss ein schnelles Umschaltspiel am besten mit hoher Passgenauigkeit umsetzen können.

Alles Eigenschaften die Dennis Praet mitbringt. Passsicher, kann als Sechser, Zehner oder auf den Außen eingesetzt werden, ist jung und hat bereits internationale Erfahrung gesammelt. Und das schnelle Umschaltspiel nach Ballgewinn kennt er aus Anderlecht. Glaubt man Belgiens Nationaltrainer Marc Wilmots besitzt er zudem eine Gewinner-Mentalität.

Mein Fazit: Dennis Praet wäre ein toller Spieler für die TSG Hoffenheim. Wäre es das Manager-Spiel würde ich zuschlagen. Aber hier geht es aber nun mal nicht um ein Spiel. Im realen Leben ist Alexander Rosen der Manager und er macht einen verdammt guten Job, soweit man das von außen beurteilen kann. Den wird er auch weiterhin machen - Praet hin oder her. Mir bleibt nur das Warten auf die Transferperiode übrig, aber ein bisschen Träumen darf man ja!