TSG verliert gegen Liverpool
Es sollte der Abend in der Geschichte der TSG Hoffenheim werden. Das erste Spiel auf internationaler Ebene und dann auch noch gegen den FC Liverpool. Am Ende siegte aber die Erfahrung.
Es sollte der Abend in der Geschichte der TSG Hoffenheim werden. Das erste Spiel auf internationaler Ebene und dann auch noch gegen den FC Liverpool. Am Ende siegte aber die Erfahrung.
TSG-Coach Julian Nagelsmann brachte mit Serge Gnabry nur einen Neuzugang von Beginn an. Der stürmte neben Sandro Wagner und sollte die Liverpooler Abwehr aufwirbeln. In der Abwehr begannen Kevin Vogt, Benjamin Hübner und Ermin Bicakcic. Also: Keine Überraschungen. Havard Nordtveit nahm zunächst auf der Bank Platz. Bei Liverpool war mit Roberto Firmino ein Ex-Hoffenheimer in der Startelf, der von den Zuschauern in der ausverkauften Wirsol Rhein-Neckar Arena mit Applaus begrüßt wurde.
Elfmeter für die TSG
Und die TSG legte los wie die Feuerwehr, von Nervosität keine Spur. Schon nach fünf Minuten spielte die TSG die Gäste im Strafraum fest und Gnabry stand nach einer Flanke frei im Fünfmeterraum, aber die Reds bekamen gerade noch einen Fuß dazwischen. Aber: Auch Liverpool wurde nach acht Minuten gefährlich. Kleine Aufregung im Strafraum und Benjamin Hübner reagierte schneller als alle anderen und spitzelte den Ball weg. Es war ein munteres Spiel. Dann passierte es: 10. Minute, Gnabry fällt im Strafraum nach einem Eins-gegen-Eins. Heißt: Elfmeter. Andrej Kramaric legte sich das Leder zurecht, nahm Anlauf. Das erste Tor in der Hoffenheimer Europa-Geschichte zum Greifen nahe - und Kramaric versemmelt das Ding.
Schlag ins Gesicht
Schockstarre? Nicht ganz, trotzdem unterlief dem sonst souveränen Kapitän Vogt ein Schnitzer an der Mittellinie, infolgedessen Mohamed Salah alleine auf Oliver Baumann zu sprintete. Vogt schaffte es aber ihn einzuholen und zu bedrängen, so dass Salah das Leder Millimeter am Pfosten vorbei schob. Es war eine turbulente erste Viertelstunde, das Spiel hielt auf jeden Fall, was es versprach. Doch es wurde bitter für die TSG, die durchweg die bessere Mannschaft war. Bicakcic zog in der 35. Minute ein taktisches Foul rund 25 Meter vor dem eigenen Tor. Trent Alexander-Arnold zirkelte den Freistoß über die Mauer ins Hoffenheimer Tor. 0:1 - etwas unverdient. Hoffenheim blieb die bessere Mannschaft. 43. Minute, langer Ball und Gnabry setzte sich durch im Strafraum, rutschte den Ball aufs Tor, doch Simon Mingolet fischt den Ball raus. Die Chance war noch nicht vorbei: Die Kugel sprang zu Sandro Wagner, der aus 16 Metern am Tor vorbei schoss.
Déjà-vu!
Die zweite Halbzeit begann wie die erste: Es war Tempo-Fußball, bei dem erst Oliver Baumann eine Glanztat vollbrachte und dann Gnabry aus einer Abseitsposition traf - weiterhin 0:1 also. Und die TSG wurde für ihre fahrlässige Chancenauswertung bestraft. In der 74. Minute schläft die komplette Mannschaft bei einem schnell ausgeführten Freistoß der Liverpooler. Am Ende lupft der eingewechselte James Milner den Ball unhaltbar, weil abgefälscht von Havard Nordtveit, über Baumann ins lange Eck. Die TSG kam mit Nadiem Amiri nochmal zu einer Mega-Chance. Aus sieben Metern zog der eingewechselte Amiri volley ab, aber Mingolet war schnell zur Stelle und rettete überragend. Aber: Es war noch nicht vorbei. Die TSG wurde belohnt. In der 87. Minute haut Mark Uth mit links das Ding ins lange Eck. Das erste Tor auf der internationalen Bühne - und das Stadion stand Kopf. Half aber nichts mehr. Am Ende blieb es beim 1:2 aus Sicht der TSG. Fazit: Da war mehr drin. Hoffenheim war Liverpool über weite Strecken überlegen, aber am Ende wurde die fahrlässige Chancenverwertung der TSG eiskalt bestraft. Das Tor von Uth hält die TSG zumindest am Leben...
Das Rückspiel findet am Mittwoch, den 23. August, in Liverpool statt. Anpfiff ist um 20.45 Uhr.