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FIFA verabschiedet 95 Regeländerungen pünktlich zur EM

Diese Regeln sollten Sie zur Europameisterschaft kennen

Ein Blick in das neue Fußball-Regelbuch lohnt sich. Insgesamt 95 neue Regeln hat der Fußballweltverband FIFA verabschiedet.

Nur noch wenige Tage, dann geht es endlich los mit dem Fußball-Fest des Sommers. Die Europameisterschaft in Frankreich steht in ihren Startlöchern. Unsere Nationalmannschaft rund um Bundestrainer Joachim Löw bereitet sich schon seit Wochen auf das Turnier vor. Neben taktischen Einheiten und der Verbesserung des körperlichen Zustands dürfte dieses Mal auch Regelkunde auf dem Trainingsplan stehen.
 
95 neue Regeln hat der Fußballweltverband FIFA vor der Europameisterschaft verabschiedet. Diese gilt es jetzt für Thomas Müller, Mesut Özil und Co. zu verinnerlichen. Neben sinnvollen Regelauslegungen wie die Abschaffung der Dreifachbestrafung kümmern sich die Regelhüter der FIFA auch um die modischen Belange bei den Spielern. So darf die Unterhose nur noch in der gleichen Farbe wie die Spielbekleidung sein.
 
Damit Sie am Freitag bestens auf den Turnierstart vorbereitet sind, stellen wir die sinnvollsten, kuriosesten und unnötigsten Regeländerungen vor.
 
Top drei der kuriosesten Regeländerungen
 
Der verlorene Schuh: Wer seinen Schuh mitten in der Partie verliert, darf vorerst weiterspielen ohne ihn wieder anzuziehen. Erst bei der nächsten Spielunterbrechung muss der Fußballschuh wieder sitzen. Zuvor hatte man direkt das Spielfeld verlassen müssen. Die Chancen auf ein „Barfuß-Tor“ in Frankreich stehen also gar nicht so schlecht.

Spielbekleidung: Die Unterhose muss die gleiche Farbe haben wie die Hose. Damit möchte die FIFA versteckte Werbebotschaften verhindern. Bei der EM 2012 hatte der Däne Nicklas Bendtner sein Trikot hochgezogen. Unter diesem kam die Unterwäsche mit der Aufschrift eines Wettanbieters zum Vorschein. Das ist jetzt nicht mehr möglich. Gleiches gilt übrigens auch für Socken oder Tape-Verbände.
 
Platzverweis: Sehen wir bei dieser EM die schnellste Rote Karte der Fußball-Historie? Die FIFA hat dafür schon einmal die passenden Rahmenbedingungen geschaffen. Sollte ein Spieler bereits vor Anstoß der Partie eine große Regelwidrigkeit begehen, kann dieser mit der Roten Karte vom Spiel ausgeschlossen werden. Gut für den Trainer: er darf dafür einen anderen Akteur in die Startaufstellung schicken. Somit startet keine Mannschaft in Unterzahl.
 
Top drei der unnötigsten Regeländerungen
 
Der Anstoß: Schon seit Ewigkeiten darf der erste Pass des Spiels nur nach vorne ausgeführt werden. Warum? Das weiß bis heute eigentlich keiner. Seit den Regeländerungen darf der Ball auch nach hinten gespielt werden. Allzu viel Einfluss wird diese Regel aber nicht auf das Spiel nehmen.
 
Der Eckball ins eigene Tor: Wer einen Eckball in das eigene Tor schießt, braucht sich keine Gedanken mehr zu machen. Statt einem Eigentor würde es nur Eckstoß für das gegnerische Team geben. Völlig absurd. Aber wer würde auch einen Eckball über das komplette Feld in das eigene Tor schießen? Eine Regeländerung der unnötigsten Art und Weise.
 
Vorteilsregelung: Natürlich hat die FIFA auch an die Schiedsrichter gedacht. Diese müssen beim Anzeigen eines Vorteils nicht mehr beide Arme in die Luft strecken. Ab sofort bedarf es nur noch einem Arm.
 
Top drei der sinnvollsten Regeländerungen
 
Behandlungspause: Ein Spieler verletzt sich, der Physiotherapeut kommt auf das Spielfeld und behandelt diesen. Eine Situation, die mehrmals in einer Partie vorkommt. In der Folge hat der Spieler immer den Platz verlassen und auf das Signal des Schiedsrichters warten müssen, um weiterspielen zu dürfen. Das gehört nun der Vergangenheit an. Sollte die Behandlung weniger als 20 Sekunden dauern, darf der verletzte Spieler auf dem Feld bleiben.
 
Trinkpause: Genug Flüssigkeit beim Sport ist extrem wichtig, gerade bei hohen Temperaturen. Deshalb hat die FIFA die Trinkpause während des Spiels nun auch offiziell in ihr Regelwerk mit aufgenommen. Die dabei verwendete Zeit wird nachgespielt.
 
Dreifachbestrafung: Die Dreifachbestrafung ist weg! Das ist die vielleicht sinnvollste Regeländerung der vergangenen Jahrzehnte. Bisher ist eine Mannschaft bei einem Foul im eigenen Strafraum mit einem Elfmeter, einer Roten Karte und der dazu gehörenden Spielsperre für den Akteur bestraft worden. Jetzt haben die Schiedsrichter mehr Spielraum bei dieser Entscheidung. Sollte die Aktion eigentlich gegen den Ball gehen, ist ein Platzverweis nicht mehr absolut notwendig.