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Russischer Investor soll KFC nach oben führen

Alle Infos zum Relegationsgegner KFC Uerdingen

Zwei Vereine mit großer Vergangenheit, inzwischen gelandet in Deutschlands vierter Liga. Es gibt durchaus Parallelen zwischen dem SV Waldhof Mannheim 07 und dem KFC Uerdingen, Relegationsgegner der Blau-Schwarzen. Eine Mannschaft wird am Sonntag wieder zurückkehren in den Profifußball. Ihr wisst noch nichts über den Meister der Regionalliga West? Wir haben alle wichtigen Infos zusammengefasst.

Die Historie:

Angefangen hat alles 1905 mit der Gründung des FC 05 Uerdingen. Die größten Erfolge feierten die Krefelder allerdings unter dem Namen Bayer Uerdingen. Grundlage damals war die Fusion mit den Werkssportgruppen des Chemie-Unternehmen Bayer. In den 80er-Jahren machte sich Uerdingen nicht nur national einen Namen, sondern auch international. Unvergessen ist bis heute das legendäre Europapokal-Spiel im Jahre 1986 gegen Dynamo Dresden, das damals noch für die DDR angetreten ist. Nach einer 0:2-Niederlage im Hinspiel und einem 1:2-Pausenrückstand im Rückspiel benötigte Bayer fünf Tore, um noch das Weiterkommen zu erreichen. Am Ende erzielte Uerdingen sogar sechs Treffer und qualifizierte sich somit für das Halbfinale. Das "Wunder von der Grotenburg" war geboren. Auch in der Bundesliga sorgte man für Furore und landete einige Male auf den vorderen Plätzen der Tabelle. Diese erfolgreiche Ära sollte 1995 enden, als sich Bayer dazu entschloss, die Zusammenarbeit mit dem Klub zu beenden. Nach Jahren großer finanzieller Probleme stieg der Verein 2009 in die damals sechstklassige Niederrheinliga ab. Bundesweit Aufmerksamkeit erregte man nur noch durch Verfplichtungen einiger Altstars, unter anderem der ehemalige Bundesliga-Torschützenkönig Ailton. Seit 2015 agiert der Russe Mikhail Ponomarev als Investor, der dem Verein wieder zu altem Glanz verhelfen möchte. Der Anfang ist bereits gemacht. In der vergangenen Spielzeit stieg der KFC aus der Oberliga Niederrhein in die Regionalliga West auf. Dort wurden die Krefelder in der aktuellen Spielzeit Meister. In der Aufstiegsrelegation geht es gegen den SV Waldhof Mannheim.

Die Saison:
Über die gesamte Saison lieferte sich Uerdingen einen spannenden Zweikampf gegen Viktoria Köln. Am letzten Spieltag krönte sich der KFC zum Meister und qualifizierte sich somit für die Relegationsspiele. Nach 34 Spieltagen erspielte sich die Mannschaft von Trainer Stefan Krämer 76 Punkte, vier Punkte mehr als der Konkurrent aus Köln. Lucas Musculus landete mit seinen 17 Treffern auf Platz zwei der Torjägerliste. Kurios: Nach 22 Spieltagen wurde der damalige Cheftrainer Michael Wiesinger entlassen, dabei verlor der Verein nach 22 Spieltagen nur zwei Partien. Nachfolger wurde Stefan Krämer, der in den folgenden zwölf Spielen elf Siege holte.

Der Kader:
Die Mannschaft ist gespickt mit vielen Spielern, die bereits Erfahrung in höheren Ligen gesammelt haben. "Star" der Truppe ist Maximilian Beister. Seine erfolgreichste Zeit hatte der gebürtige Göttinger bei Fortuna Düsseldorf. Dort spielte er sich in das Blickfeld vieler Spitzenvereine und führte Düsseldorf zurück in die Bundesliga. An diese Leistungen konnte er nach seinen Transfers zum Hamburger SV und dem FSV Mainz 05 nicht mehr anknüpfen. Über den Umweg Melbourne landete Beister letztendlich in Uerdingen. Innenverteidiger Christopher Schorch spielte sogar einst bei Real Madrid. Zudem sammelten unter anderem auch René Vollath, Charles Takyi, Kai Schwetfeger, Timo Achenbach und Alexander Bittroff Einsatzminuten in den deutschen Profiligen.

Der Trainer:
Trainer des KFC Uerdingen ist Stefan Krämer. Das erste Amt bei einem Profiverein übernahm Krämer 2011 bei Arminia Bielefeld. Die Ostwestfalen führte er zurück in die zweite Liga. Aufgrund einer Wette tätowierte sich der heute 51-Jährige das Arminia-Logo auf seinen Körper. 2014 wurde Krämer bei Bielefeld freigestellt. Nach den eher weniger erfolgreichen Engagements bei Energie Cottbus und Rot-Weiß Erfurt übernahm Krämer den KFC Uerdingen. Diesen führte er mit elf Siegen aus zwölf Spielen in die diesjährigen Relegationsspiele.

Das Stadion:
Eigentlich trägt der KFC Uerdingen seine Heimspiele im Grotenburg-Stadion aus. Für die Relegation muss der Verein aber in das Stadion des MSV Duisburg umziehen. Grund dafür ist der aktuelle Zustand des Grotenburg-Stadion. Dieses wurde seit 1986 nicht mehr modernisiert. Der "Grotifant", das legendäre Maskottchen des Vereins, wird hoffentlich den Weg nach Duisburg mit antreten.