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Wie lange wird gespielt?

Re-Start mit Geisterspieltag

Ein Kommentar von Francesco Romano

Wie lange wird denn gespielt werden in der ersten und zweiten Fußball Bundesliga? Das ist wohl eine der zentralen Fragen aktuell. Mittlerweile sind sich viele Beobachter des Sports einig: ein sportliches Ende der Saison 2019/20 ist unwahrscheinlich. Zumindest nicht bis zum 30. Juni. Zu groß ist die Gefahr einer Infektion, die erst zwei Wochen später bestätigt würde. Das hieße dann, dass mindestens zwei Spiele in der Bundesliga stattgefunden haben, bis wir ein positives Ergebnis und eine folgende Quarantäne haben. Die Zahl X der infizierten Spieler ist unklar. Dafür müsse man warten. Also braucht es Zeit, die man nicht hat, denn am 30. Juni enden die Verträge von etlichen Spielern. Und hier herrscht dann Ungewissheit. Kann Fortuna Düsseldorf noch spielen, wenn 17 Spieler ab dem 1. Juli nicht mehr unter Vertrag stehen? Sitzt dann Schalkes Keeper Nübel bei den Bayern auf der Bank und hat Hoffenheim dann plötzlich fünf Torhüter im Kader?

Fragen auf die es noch keine Antwort gibt. Aber was passiert bei einem Abbruch? Die DFL möchte offensichtlich die Tabelle einfrieren, zwei Absteiger und einen Meister dadurch bestimmen. Auf der Mitgliederversammlung der ersten Fußball Bundesliga soll es zu Streitigkeiten gekommen sein, 10 stimmten dafür, 8 dagegen – das Ergebnis: Entscheidung auf den nächsten Donnerstag vertagt.

Und nun? Für Spieler und Trainer endet die Quarantäne Situation nach dem 26. Spieltag. Das hat Hoffe Coach Alfred Schreuder bestätigt. Oder vielleicht auch schon früher, wie Augsburgs Trainer Heiko Herrlich seine Quarantäne eigenmächtig wegen fehlender Zahnpasta und Hautcreme beendet hatte. Und das wohl gemerkt als Risikopatient.

Danach geht’s also nach Hause. Ungewiss, ob jeder Spieler, Trainer, Funktionär negativ bleibt. Hoffenheims Mannschaftsarzt Thomas Fröhlich sagte der Süddeutschen Zeitung, dass im Falle einer Quarantäne der kompletten Mannschaft, der Spielbetrieb der Saison eingestellt werden müsse. Also dann nicht so, wie im Falle Dresden. Hier wird Dynamo ja einfach 2 Wochen in Quarantäne geschickt. Danach geht’s für den Letzten, mittwochs, auswärts zum jetzigen Tabellenführer Bielefeld. „Hmm nice“, denkt sich da manch ein Dresdner, der gegen eine Mannschaft spielt, die dann wohl wieder voll im Saft steht.
Fakt bleibt, dass die Bundesliga nicht mehr so sein wird wie noch im Dezember, als Hoffenheim im ausverkauften Stadion den BVB mit 2:1 besiegte und die Fans vor Freude springen lies. Zwei Tore, 22 Spieler und ein Ball. Das bleibt. Der Rest: desinfizierter Ball, keine Zuschauer. Das Spiel, das wir alle so sehr lieben wird sich verändern.

Viele Spieler freuen sich, dass es wieder los geht, ich irgendwie nicht.