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SC legt nun doch Protest ein

Wechselfehler mit Folgen

Nach dem kuriosen Wechselfehler am Samstag beim 1:4 des SC Freiburg gegen Bayern München legt der südbadische Sport-Club nun doch einen Protest ein. Zunächst waren die Freiburger davon ausgegangen, das der gleichwohl unbeabsichtigte Regelverstoß der Bayern automatisch untersucht werden würde.

Eine handvoll Sekunden lang hatte Bayern München in Freiburg mit elf Feldspielern plus Torwart Neuer agiert. Weder dem Schiedsrichter der Begegnung, Christian Dingert, noch den Bayern war zunächst aufgefallen, dass der eigentlich für Marcel Sabitzer ausgewechselte Kingsley Coman aufgrund einer falschen Rückennummernangabe auf der Auswechseltafel kurzzeitig doch noch weitergespielt hatte.

Erst auf den Hinweis eines Freiburger Spielers hin hatte Dingert die Partie unterbrochen. Dem folgten minutenlange Diskussionen auf und neben dem Spielfeld. Die Fernsehbilder gaben dann glasklar Aufschluss, dass die Bayern regelwidrig zwölf Mann in Aktion auf dem Platz hatten. Doch wem ist dieser Regelverstoß anzulasten? Den Bayern aufgrund der falschen Rückennummernangabe? Dem für die Überwachung von Auswechslungen zuständigen Linienrichter? Dem eingewechselten Sabitzer, der nicht verfolgte, ob sein Pendant Coman auch wirklich den Platz verließ? Dem Hauptschiedsrichter, der nicht durchzählte?

Heute gab die DFL bekannt, man werde in der Frage dieses kuriosen Wechselfehlers lediglich ermitteln, wenn der SC Freiburg Protest einlege. Wobei es ja zuminndest am Sachstand nichts zu ermitteln gibt, da Faktenlage und Regelverstoß unzweideutig sind. Der SC erhielt aber damit, was er nicht wollte: Den schwarzen Peter.

Nach intensiven Sitzungen entschloss sich der SC Freiburg dann am Montagnachmittag, den geforderten Protest fristgemäß innerhalb von 48 Stunden nach Spielende einzulegen.

Zur Begründung führte der Sport-Club an: "Wir halten diese Verfahrensregelung in ihrer Gesamtkonstruktion [...] für wenig sachgerecht. Letztlich bürdet sie doch dem völlig unbeteiligten Club – in diesem Fall uns – die Verantwortung für die Aufarbeitung eines offensichtlichen Regelverstoßes auf. Dennoch hat sich der Vorstand des Sport-Club Freiburg e.V. nach intensiven Gesprächen auf unterschiedlichen Ebenen und einer juristischen Prüfung dazu entschieden, Einspruch gegen die Wertung des Spiels einzulegen."

Unter anderem wolle man so dazu beitragen, dass sich ein solcher Vorfall nicht mehr wiederhole, erklärte der Sport-Club. Der Regelverstoß wird nun dementsprechend eingehend untersucht und Schuldige benannt werden müssen. Eine Aufarbeitung in den kommenden Tagen ist damit eingeläutet.

Großes Bild oben: Elf Freunde sollt ihr sein.
Foto: Arne Bicker / Studio Südbaden