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Sebastian Vettel reagiert auf lasche Umsetzung der F1-Klimaziele

Die Formel 1 will schon bald klimaneutral werden, jettet im kommenden Jahr aber besonders ausgiebig um die Welt. Sebastian Vettel ist im nächsten Jahr nicht mehr in der Formel 1 aktiv, vermisst allerdings die Konsequenz bei der Umsetzung der F1-Klimaziele.

„Man kann vieles auf Poster schreiben, und das klingt dann toll“, meint Sebastian Vettel im Rahmen des Grand Prix von Singapur. „Aber wenn es dann nicht passiert, was bringt es?“

Er findet, die Formel 1 muss daher auf externe Kontrollen setzen. Man müsse „den Schritt wagen“, ein „unabhängiges Organ“ zu finden, so der Deutsche.

Dieses „Organ“ solle dann überprüfen, „ob man die eigenen Ziele erreicht oder nicht. Ich denke, das ist der einzig glaubwürdige Weg“, erklärt der Aston-Martin-Fahrer.

Klimaziele versus Rekordkalender

2030 will die Formel 1 eine ausgeglichene CO₂-Bilanz aufweisen. Aus diesem Grund wird ab 2026 der Elektro-Anteil des Antriebs erhöht, und die Autos werden nur noch mit nachhaltigen Kraftstoffen fahren.

Die deutlich schwerwiegendere Klimabelastung wird durch die Logistik der Königsklasse des Motorsports verursacht. Beim Kalender für 2023 scheint das mal wieder keine große Rolle gespielt zu haben. 24 Rennen sind Rekordwert in der F1-Geschichte. Dabei fliegt man auch noch ständig zwischen den Kontinenten hin und her.
 

„Das Interesse an der Formel 1 steigt, es gibt die Chance, Geld zu verdienen, das ist alles in Ordnung“, zeigt sich Vettel durchaus verständnisvoll. „Aber die einfachsten Fortschritte könnte man bei den Reisen und den Flügen machen“, meint der 35-Jährige.
 
Hierfür könnten die Rennen zum Beispiel nach Kontinenten aufgeteilt werden. Das Problem: Viele Ausrichter legen großen Wert auf einen bestimmten Platz im Rennkalender – und zahlen dafür auch große Summen an die Formel 1.