Fußball
Geht er oder bleibt er?
Selten hat Christian Streich die Frage seiner üblicherweise auf die Folgesaison bezogenen Vertragsverlängerung vermutlich ungewollt so spannend gemacht wie in diesem Jahr.
Zwölf Jahre im Dienst
Nach dem Spiel gegen Bayer 04 Leverkusen erklärte Christian Streich kurz und knapp, er habe mit seinem Club, dem SC Freiburg, gesprochen und man werde am Montag, 18. März, eine Entscheidung bekanntgeben.
Offensichtlich ist, dass die Tätigkeit des Freiburger Cheftrainers und die Art, wie Streich diese ausübt, extrem kräftezehrend ist und damit auch gesundheitlich belastend sein kann. Andererseits möchten im Breisgau weder der Club noch die SC-Fans, dass der äußerst erfolgreiche Freiburger Coach aufhört.
Fast allen ist klar: Die Mannschaft spielt stärker als die Summe der einzelnen Spieler. Und dieser Unterschied heißt Christian Streich. Ein Weggang des 58-Jährigen zu einem anderen Club ist aufgrund Streichs Heimatliebe und seiner bekannten Aversion gegen Fußball als reines Geschäftsmodell höchst unwahrscheinlich.
Streich fragte sich allerdings zuletzt auch, ob er seiner Mannschaft noch genug Energie geben könne. Derzeit ist das - wie seit zwölf Jahren schon - klar zu bejahen. Wie also wird sich der Vater eines Teenager-Sohns und leidenschaftliche Ausnahmetrainer, dessen vermutlich stets zu kurz kommende Hobbys Radfahren, Lesen und Reisen sind, in enger Absprache mit dem Club und seiner Familie entscheiden?
Es sei nicht so wichtig, sagte Streich in London. Ist das ein Hinweis darauf, dass kein nennenswerter Umbruch bevorsteht und Streich mindestens ein Jahr weitermacht? Oder nur für exakt ein Jahr? Der Club hätte dann neben seinem Trainer für weitere zwölf Monate auch Zeit gewonnen, einen geeigneten Nachfolger zu suchen - was schwer genug sein wird.
Arne Bicker / Studio Südbaden
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