(ad) Die Rhein-Neckar Löwen haben in der Handball- Bundesliga zwei wichtige Punkte geholt. Das Team von Nikolaj Jacobsen gewann das Spitzenduell des zwölften Spieltags bei der SG Flensburg/ Handewitt mit 29:26 (13:14) und bleibt damit Tabellenführer vor dem punktgleichen THW Kiel, der am Abend einen 34:22- Heimsieg gegen Magdeburg verbuchen konnte. Erfolgreichster Werfer für die Löwen in der ausverkauften Flens- Arena war Andy Schmid mit neun Treffern.
Für die Badener war der heutige Sieg nach dem 27:23 im Februar bereits der zweite Erfolg in diesem Jahr in der gefürchteten "Hölle Nord", die Löwen sind zudem der einzige Verein in der Handball-Bundesliga, der in Flensburg in den letzten drei Jahren gewinnen konnte. Nach einem erfolgreichen Abend für die Gelb-Blauen sah es jedoch zunächst nicht aus: Zwar konnten die Gäste in der Anfangsphase durch Treffer von Kim Ekdahl du Rietz und Alexander Petersson mit 1:2 in Führung gehen, danach hatten die Löwen jedoch große Probleme, im Spiel zu bleiben. Im Angriff suchte die Jacobsen- Sieben zu schnell den Abschluss und quittierte dadurch einige Fahrkarten, auch SG-Keeper Matthias Andersson hatte wenig Mühe, die Würfe der Gäste zu parieren. Zudem lief es in der Abwehr nicht rund, die Löwen-Defensive ließ oft zu schnell vom Mann ab und offenbarte dadurch immer wieder Lücken für die Flensburger Werfer. So setzte sich Flensburg schnell mit drei Toren ab (7:4), bis zur 18. Minute waren es vier Tore Rückstand aus Sicht der Badener- 10:6. Nikolaj Jacobsen bat zur Auszeit, doch das Time-Out fruchtete zunächst wenig, die Gastgeber hielten die Löwen auf Distanz, mussten ab der 25. Minute aber auf ihren Abwehrchef Karlsson verzichten, der nach der dritten Zeitstrafe mit Rot von der Platte musste. Dies spielte den Badenern natürlich in die Karten, sie nutzten die Verunsicherung der Norddeutschen und kämpften sich wieder heran: Harald Reinkind und Mads Mensah Larsen verkürzten vor der Pause auf 13:14, es war wieder alles offen.
Doch den Schwung aus der Schlussphase des ersten Abschnitts konnten die Löwen nicht über die Pause retten, die zweite Hälfte begann wieder mit ungenutzten Chancen der Gäste und Flensburg stellte wieder den alten Abstand her (14:18/ 37.). Doch die Löwen waren noch lange nicht abgeschrieben, die ersten angestimmten Siegeshymnen der SG-Fans in der Halle sollten schon bald verstummen. Denn Nikolaj Jacobsen zog nun die taktische Maßnahme zum Erfolg: Er stellte die Abwehr um auf 5:1 und dies war neben einem starken Niklas Landin im Tor die Grundlage für einen Lauf von 6 :1 Toren für die Badener, die in der 49. Minute nach einem Treffer von Uwe Gensheimer mit 20:21 in Führung gingen. Und die Löwen setzten nach: Einfache Tore von Schmid, Gensheimer und Groetzki sorgten bis sechs Minuten vor Schluss für den entscheidenden Vorsprung- 22:26. Die Flensburger steckten zwar nicht auf, konnten die Gäste auf der Zielgeraden jedoch nicht mehr abfangen.
Am Samstag geht die Punktejagd für die Badener in der Liga weiter, in der SAP Arena geht es dann gegen den TBV Lemgo.