Die Rhein-Neckar Löwen sind in der Handball- Bundesliga nicht zu bremsen. Nach den Erfolgen gegen Erlangen, Stuttgart, Friesenheim und Berlin feierten die Löwen in ihrem letzten Heimspiel des Jahres den fünften Ligasieg in Folge. Der amtierende Meister unterstrich mit einem 32:27 (20:16) im Topduell gegen Vizemeister SG Flensburg/ Handewitt seine Titelambitionen und liegt damit in der Tabelle weiterhin auf Platz eins, nun drei Punkte vor Flensburg.
Der Rahmen für das richtungsweisende Duell zum Rückrundenauftakt hätte wohl kaum besser sein können: Mit 13 200 Zuschauern war die SAP Arena restlos ausverkauft, dazu sorgte die Bekanntgabe der Vertragsverlängerung von Linksaußen Gudjon Valur Sigurdsson bis 2019 bereits vor dem Anwurf für beste Stimmung unter den Löwen- Anhängern. Und der Isländer stellte im direkten Duell zwischen den zwei zur Zeit wohl besten Handball- Mannschaften in Deutschland dann auch direkt unter Beweis, was der amtierende Meister an ihm hat: Mit neun Treffern war der 38- Jährige am Ende der beste Werfer des Abends in einer insgesamt intensiv geführten Partie.
Die beiden Kontrahenten starteten mit mächtig Tempo in die Begegnung, die Löwen fanden gegen die robuste Flensburger 6:0- Deckung immer wieder gute Lösungen- egal ob im Positionsangriff oder über das Tempospiel: Fast jede Offensivaktion der Gastgeber endete mit einem Treffer. 20 Tore bis zur Pause waren die Belohnung- eine Ausbeute mit Seltenheitswert gegen die Norddeutschen, bei denen sich sowohl der hochkarätig besetzte Mittelblock, als auch die Torhüter Mattias Andersson und Kevin Moeller in den ersten 30 Minuten kaum auszeichnen konnten. Aber auch die Badener hatten in der Defensive ihre Probleme, kassierten einige Tore durch einen zu langsamen Rückzug oder durch einfache Wackler. Aber die starke Leistung im Spiel nach vorne sorgte dafür, dass die Löwen die Gäste bis zur Schlussphase des ersten Abschnitts auf sechs Tore Abstand hielten. Doch in den letzten Minuten vor dem Wechsel wurde es unruhig, dazu trugen auch einige fragwürdige Entscheidungen der Unparteiischen bei, zudem waren die Hausherren in ihren Abschlüssen nicht mehr ganz so effektiv wie zuvor und so verkürzte Flensburg auf 19:16. Per Siebenmeter sorgte Gudjon Valur Sigurdsson mit der Sirene für die 20:16- Pausenführung für die Hausherren.
In der Anfangsphase des zweiten Abschnitts mussten die Löwen dann dem Tempo der ersten Hälfte etwas Tribut zollen, der Vizemeister kam frischer aus der Kabine und war nun in der Abwehr voll auf der Höhe. Nach 37 Minuten waren die Gäste auf 21:19 heran gekommen, Löwen- Coach Nikolaj Jacobsen nahm die Auszeit und stellte im Angriff um auf 7:6. Das Überzahlspiel sollte sich auch als gutes taktisches Mittel beweisen, dazu drehte Mikael Appelgren im Tor der Gelb- Blauen mehr und mehr auf. Der Schwede angelte sich einen Wurf nach dem anderen und wurde in der engen Phase der Partie zum Erfolgsfaktor für den Meister. So verschafften sich die Löwen nach Treffern von Mads Mensah Larsen und Gudjon Valur Sigurdsson nicht nur wieder etwas Luft (23:19/ 40.), sondern stellten auch langsam aber sicher die Weichen in Richtung Heimsieg. Elf Minuten vor Schluss stand es 28:22 für die Gastgeber, die Vorentscheidung war dies jedoch noch nicht, denn Flensburg kam durch zwei schnelle Treffer in Serie noch einmal ran auf vier (28:24), aber Patrick Groetzki und Andy Schmid machten den Hoffnungen der Norddeutschen schnell wieder den Gar aus und beseitigten beim 30:24 auch die letzten Zweifel.
Bevor es für die Löwen in der Bundesliga in die EM- Pause geht, steht am zweiten Weihnachtsfeiertag noch das Auswärtsspiel beim TVB Stuttgart auf dem Programm. Gewinnen die Badener auch dort, dann würden sie auf dem ersten Tabellenplatz überwintern.
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