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Vierter Abstieg wie Schlag in den Magen

Freiburg in Schockstarre

Der vierte Abstieg aus der Fußball-Bundesliga nach 1997, 2002 und 2005 hat den Sport-Club Freiburg und seine Anhänger getroffen wie ein Schlag in den Magen. In der großen Freiburger Fußballkneipe "Kölner Botschaft" beim Freiburger Hauptbahnhof starrten am Samstagabend gegen 17.25 Uhr hunderte fassungsloser Gesichter auf die vielen Fernsehschirme; etliche SC-Anhänger konnten die Tränen nicht mehr zurückhalten, ein Fan ließ mit einem lautstarken Wutausbruch Dampf ab.

Der vierte Abstieg aus der Fußball-Bundesliga nach 1997, 2002 und 2005 hat den Sport-Club Freiburg und seine Anhänger getroffen wie ein Schlag in den Magen. In der großen Freiburger Fußballkneipe "Kölner Botschaft" beim Freiburger Hauptbahnhof starrten am Samstagabend gegen 17.25 Uhr hunderte fassungsloser Gesichter auf die vielen Fernsehschirme; etliche SC-Anhänger konnten die Tränen nicht mehr zurückhalten, ein Fan ließ mit einem lautstarken Wutausbruch Dampf ab.

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Sechs Jahre hatte Freiburg nach dem vierten Aufstieg 2009 durchgängig Bundesligafußball beheimatet. Nun geht es gegen Kaiserslautern, Braunschweig, Leipzig und Sandhausen weiter, statt gegen Dortmund, Schalke, Hoffenheim und Bayern München. Die 1:2-Niederlage im alles entscheidenden letzten Saisonspiel bei Hannover 96, das sich wie Stuttgart und Berlin retten konnte, besiegelte eine sportlich verkorkste Saison.

In der Relagation wird sich entscheiden, ob Freiburg künftig wieder mit Karlsruhe die Klingen kreuzt: Der KSC wird als Tabellendritter der zweiten Bundesliga in zwei Spielen gegen den Drittletzten des Oberhauses, den Hamburger SV, um einen Platz an der Sonne rangeln.

In einer ersten Reaktion nach der Rückkehr der Freiburger Mannschaft aus Hannover sagte der 1. SC-Vorsitzende Fritz Keller, man werde nun umgehend die Ärmel hochkrempeln, um an einem schnellstmöglichen Wiederaufstieg zu arbeiten. SC-Sportdirektor Jochen Saier kündigte an, das Team werde neues Blut brauchen. Cheftrainer Christian Streich hatte bereits nach der 1:2-Niederlage in Hannover in einem hochemotionalen Moment mit den Tränen zu kämpfen.

Wie geht es weiter? Innenverteidiger Pavel Krmas (Karriereende) und Stürmer Dani Schahin (Ziel unbekannt) werden den Verein verlassen. Bis auf den von Werder Bremen ausgeliehenen Torjäger Nils Petersen haben alle SC-Spieler auch für die zweite Liga gültige Verträge; da hat der SC seine Hausaufgaben gemacht. Dennoch ist absehbar, dass mindestens drei der SC-Profis bei Bundesligisten derart begehrt sind, dass sie allein aus wirtschaftlichen Gründen kaum zu halten sein werden: Das betrifft den offensiven Mittelfeldmann Jonathan Schmid und die beiden schweizer Nationalspieler Admir Mehmedi (Angreifer) und Roman Bürki (Torwart).

Besonders hart trifft den SC Freiburg der Abstieg zu einem Zeitpunkt, da nach langjährigen Mühen mit einem im Februar dieses Jahres erfolgreich absolvierten Bürgerentscheid endlich der Bau eines neuen Bundesliga-Stadions am Freiburger Flugplatz angeschoben wurde.

Arne Bicker / Radio-Regenbogen-Sportredaktion, Studio Südbaden

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Der SC Freiburg muss den bitteren Gang in die zweite Bundesliga antreten.

Fotomontage: Bicker