SC sucht noch nach Ersatz für Philipp und Grifo
Vor dem Trainingsauftakt am Montag hat der SC Freiburg noch keinen Ersatz für die Abgänge von Maximilian Philipp und Vincenzo Grifo gefunden. Dabei haben die Breisgauer hohe Einnahmen kassiert
Vor dem Trainingsauftakt am Montag hat der SC Freiburg noch keinen Ersatz für die Abgänge von Maximilian Philipp und Vincenzo Grifo gefunden. Dabei haben die Breisgauer hohe Einnahmen kassiert
Trainer Christian Streich stellt sich auf dem Rasen auf, neben ihm posieren die Neuzugänge. Dieses Foto wird normalerweise nach dem ersten Sommer-Training des SC Freiburg geschossen. Wenn der badische Fußball-Bundesligist am Montag 9.30 Uhr die Vorbereitung auf die Saison 2017/18 aufnimmt, fällt dieses Bild womöglich aus. Bis zum späten Freitagmittag gab es noch keine Verpflichtungen, obwohl der Europa-League-Teilnehmer in Maximilian Philipp und Vincenzo Grifo zwei prominente Abgänge verkraften muss.Und dabei ist der S8C reich an Einnahmen. Borussia Dortmund soll dem Vernehmen nach 15 Millionen Euro für U21-Nationalspieler Philipp bezahlt haben, zudem soll eine mögliche Erfolgsprämie in Höhe von fünf Millionen Euro vereinbart sein. Der Neu-Gladbacher Grifo soll eine Ausstiegsklausel in Höhe von sechs Millionen Euro gehabt haben. Für Finanzvorstand Oliver Leki ist klar, dass «der überwiegende Teil wieder in den sportlichen Bereich investiert wird, damit wir in der Liga Anschluss halten». Schnell haben die Breisgauer aber die Kehrseite der hohen Transfereinnahmen kennengelernt. Die anderen Vereine wissen davon und verlangen mehr Geld für Spieler, an denen der SC interessiert ist. Auch deswegen habe der Club noch keine Neuzugänge verpflichtet, erklärte Leki. Außerdem sei die Bundesliga durch den höher dotierten TV-Vertrag und die Märkte in China und England «in neue Sphären» vorgestoßen, der Markt sei überhitzt. Auch der SC müsse sich diesen Veränderungen stellen, sagte Leki. Der SC wolle «mit einem gewissen Augenmaß gute Entscheidungen treffen». Laut Leki hat Freiburg nicht so großen Druck wie in den vergangenen Jahren: «Da hatten wir einen deutlich größeren Aderlass und musstenfrüher agieren.» Von den Stammspielern hat neben Grifo und Philipp bislang nur Innenverteidiger Marc Torrejón den SC verlassen. Der Spanier wechselte ablösefrei zum Zweitligisten Union Berlin. Es gebe einige Gespräche mit potenziellen Neuen, die weit fortgeschritten seien, sagte Leki. Namen werden seit Wochen gehandelt. Verhandlungen mit dem österreichischen Junioren-Nationalspieler Philipp Lienhart aus der zweiten Mannschaft von Real Madrid hat Sportdirektor Klemens Hartenbach inzwischen bestätigt. Der SC soll zudem Interesse an einem weiteren Österreicher haben, dem Offensivspieler Michael Gregoritsch vom Hamburger SV. Auch Talente aus den U21-Nationalteams von Polen und Tschechien sollen auf der Liste des Bundesligisten stehen.Freiburg braucht einen guten Kader, um der Dreifachbelastung mit der Europa League standhalten zu können. In der dritten Qualifikationsrunde steigt der Club in den Wettbewerb ein, die Spiele finden in der letzten Juli- und ersten August-Woche statt.Ein Neuer wird am Montag aber dann doch in jedem Fall an der Schwarzwaldstraße auf dem Platz stehen. Florian Bruns, zuletzt Co-Trainer in Bremen, ist für die Fans ein alter Bekannter. Von 1999 bis 2003 spielte er für den SC, nun soll der 37-Jährige als Streichs zusätzlicher Assistent die jungen Spieler individueller entwickeln.Bild: SC