Wolf
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Wolf
Münstertal

Erstmals weiblicher Wolf in Baden-Württemberg nachgewiesen

Anfang Januar waren in Münstertal im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald sieben tote Ziegen gemeldet worden.

Der Ort liegt im Fördergebiet Wolfsprävention und so wurden die getöteten Tiere gentechnisch untersucht. Das Ergebnis liegt nun vor: die Ziegen wurden von einem Wolf gerissen und -um genau zu sein - von einem weiblichen Wolf.
Die Fähe, wie die weiblichen Tiere genannt werden, ist der erste gentechnisch nachgewiesene weibliche Wolf in Baden-Württemberg.

Die Fähe mit der wissenschaftlichen Bezeichnung GW2407f (Haplotyp HW01) war bereits in der länderübergreifenden Datenbank am Senckenberg-Zentrum registriert. Das Wildtier ist vermutlich 2021 in Billenhagen in Mecklenburg-Vorpommern auf die Welt gekommen. Ob sich die Wölfin noch im Breisgau-Hochschwarzwald aufhält oder schon weitergezogen ist, ist aktuell nicht bekannt. Das müssten weitere genetische Monitoring-Ergebnisse, beispielsweise durch Kot oder Risse, zeigen.

Bekannt ist dagegen, dass momentan zwei Wolfs-Rüden im Südschwarzwald sesshaft sind. Sollte die Fähe tatsächlich noch weiter in der Region sein, könnte es zu einer Paarbildung kommen. Möglich wäre dann ebenfalls, dass es bereits im Frühsommer 2023 zur Geburt von Jungtieren und somit zur ersten Rudelbildung im Südschwarzwald kommen könnte.

Laut dem Baden-Württembergischen Umweltministerium hänge das Risiko von Übergriffen auf Nutztiere weniger von der Anzahl von Wölfen in einer Region ab als vielmehr davon, wie konsequent die Herdenschutzmaßnahmen umgesetzt werden. Dementsprechend empfiehlt das Land bei der Nutztierhaltung innerhalb der gesamten Förderregion Schwarzwald, wolfsabweisende Schutzzäune zu installieren – ganz unabhängig davon, ob es zu einer Rudelbildung kommt oder nicht.

Die Nutztierverbände sowie die Wildtierbeauftragten der Region sind über den Sachverhalt informiert. Eventuelle Beobachtungen mit Verdacht auf Wolf sollen der Forstlichen Versuchungs- und Forschungsanstalt in Freiburg gemeldet werden: [email protected]  oder 0761 4018-274.

Ausführliche Informationen zum Fördergebiet Wolfsprävention im Schwarzwald und zum Herdenschutz, Daten zu Wolfssichtungen im Land sowie Verhaltenshinweise beim Zusammentreffen von Mensch und Wolf gibt es auf der Internetseite des Umweltministeriums unter www.um.baden-wuerttemberg.de.