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Autismus-Spektrum-Störung und ADHS

Therapiehund soll Sienna aus Waghäusel helfen

Bei der heute 9-Jährigen wurde 2019 eine Autismus-Spektrum-Störung und ADHS diagnostiziert. Jetzt setzen die Eltern ihre Hoffnung in einen Therapiehund.

Sienna war sieben Jahre alt, als sie bei einer Taxifahrt nicht auf ihrem gewohnten Kindersitz sitzen durfte. Ununterbrochen hat sie geschrien, ihren Kopf an die Scheibe geschlagen und wollte nur noch aussteigen. Die Eltern waren völlig geschockt. Es war ihr erster Anfall.

Hochbegabt

Schon etwas früher in ihrem Leben fing die heute neunjährige Sienna an, auffällig zu sein.

Sienna hat schon als Kleinkind Fragen gestellt, die für ihr Alter sehr ungewöhnlich waren. Viele Aufgaben in der Schule sind ihr heute zu einfach. Und sie kann oft nicht nachvollziehen, warum sie Dinge, die sie längst versteht, wiederholen muss. Sienna ist hochbegabt.

Emotional dagegen, ist Sienna noch längst nicht so weit, wie ihre Mitschüler. Dennoch hat sie in der Schule Freundinnen und verhält sich „normal“, was sehr anstrengend für sie ist, erklärt Mama Janine.

Anfälle

Zu Hause hat sie dafür umso häufiger Anfälle oder „Meltdowns“, wie ihre Eltern sagen. Oft schreit sie, schmeißt mit Sachen um sich oder tritt Türen ein. Sie hat dann eine Art Wutanfall, wie ein kleines Kind, so Janine.

Generell kommt Sienna nicht damit zurecht, wenn Dinge nicht ihren gewohnten Gang gehen oder verändert werden. Auch mit Haareschneiden oder Rasenmähen hat sie deshalb Probleme. Oder wenn das Eis in der Eisdiele nicht genauso aussieht, wie auf dem Bild in der Karte. Problematisch ist auch das Anziehen morgens vor der Schule. Das kann schonmal mehrere Stunden dauern. Manche Stoffe erträgt Sienna tagesformabhängig nicht und muss sich dann mehrmals umziehen.

Die Familie richtet sich nach Sienna und hat einen strikt geregelten Tagesablauf. Abends mal Essen oder ins Kino gehen, das ist für die Eltern im Moment nicht möglich. Sie müssen immer bei ihr sein. Selbst bei ihrer Oma können sie Sienna nicht alleine lassen.

Therapiehund

Die Familie hat nun die Hoffnung, dass ein Therapiehund Sienna helfen kann. Der Hund wird zum Autismus-Assistenzhund geschult und lebt dann bei der Familie. Er kann Sienna überallhin begleiten.

Der Therapiehund spürt die Anfälle häufig schon vor dem Kind und kann die „Meltdowns“ im besten Fall sogar abfangen, indem er sich auf den Schoß des Kindes legt und es durch seine Wärme und Schwere beruhigt.

Sienna ist im Straßenverkehr sehr oft verträumt und unaufmerksam. Der Therapiehund kann Sienna in solchen Fällen, davon abhalten, trotzdem über die Straße zu rennen. So könnte sie vielleicht sogar irgendwann mal alleine zur Schule, ohne ihre Mama.

Wenn sich Sienna zum Beispiel in einer großen Menge unwohl fühlt, kann der Hund als Barriere dienen. Aber er kann auch für sie auf Menschen zugehen, wenn sie selbst zu schüchtern ist.