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Was wirklich wahr ist: Stillen fördert eine besonders enge Bindung zwischen Mutter und Kind

Milchmärchen: Wir klären die Mythen rund ums Stillen

Wenn es um das Thema Stillen geht, tauchen gerade bei frischgebackenen Mamas viele Fragen auf. Unter den Antworten vermischen sich dann auch schnell mal einige Wahrheiten mit Milchmärchen. Wir klären die Mythen auf.

Stillen verursacht einen Hängebusen

Falsch! Nicht das Stillen, sondern die Schwangerschaft verändert den Busen. Bereits in den ersten Monaten der Schwangerschaft nimmt das Brustvolumen deutlich zu, die Milchdrüsen bilden sich und die Brustwarzen werden größer und dunkler.

Schießt die Milch ein paar Tage nach der Geburt ein, wird der Busen noch einmal praller. Seinen ursprünglichen Umfang erreicht er erst nach dem Abstillen wieder. Bis dahin zaubert ein gut passender Still-BH ein wunderschönes Dekolleté.

Stillende dürfen bestimmte Lebensmittel nicht essen
Zwiebeln verursachen Blähungen beim Baby, Fruchtsäfte machen einen wunden Po? Das alles ist nicht wissenschaftlich bewiesen. Blähungen entstehen z.B. bei der Verdauung von Ballaststoffen in Darmbakterien, und weder Gase im Darm noch Ballaststoffe gehen nach dem Essen in die Muttermilch über.

Auch der Verdacht über den wunden Po bei Fruchtsäften beruht auf Einzelfälle. Eine strikte Diät ist für das Stillen nicht notwendig. Deshalb: Einfach mal ausprobieren und nur verzichten, wenn das Baby tatsächlich empfindlich reagiert.

Wenn die Mutter krank ist, sollte sie sofort abstillen
Das ist in den allermeisten Fällen nicht nötig. Nur bei einigen wenigen Krankheiten, wie beispielsweise einer HIV-Infektion, sollte die Mutter nicht weiter stillen. Auch dürfen viele Medikamente während der Stillzeit eingenommen werden. Aber es gilt: Vorher immer mit dem Arzt oder Apotheker sprechen – auch bei nicht verschreibungspflichtigen oder frei verkäuflichen Mitteln!

Stillen führt zu Haarausfall
Das stimmt nicht! Nicht das Stillen lässt die Haarpracht nach der Schwangerschaft etwas schwinden, sondern die Hormonumstellung, die der Körper nach der Geburt durchmacht. Bis zur Geburt sorgt ein hoher Östrogenspiegel dafür, dass weniger Haare ausfallen. Sackt dieser nach der Schwangerschaft ab, bleiben immer mehr Haare an der Bürste hängen. Bei einigen Frauen passiert das bereits einige Wochen nach der Geburt. Bei anderen erst Monate später.