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In Maßen genossen ist dieses Heißgetränk sogar gesund ...

Darum ist Glühwein besser als sein Ruf

Zum Winter und kalten Temperaturen gehört natürlich der Glühwein einfach dazu. Warum das eine relativ neue Erfindung ist und sich das beliebte Heißgetränk sogar gesund auf unseren Körper auswirken kann, erfährst du hier.

Damit du beim Weihnachtsmarktbesuch mit unnützem aber doch irgendwie interessantem Wissen über Glühwein glänzen kannst, hier ein paar Infos über den Ursprung. Glühwein basiert auf einen antiken Gewürzwein namens "Conditum paradoxum". Später im Mittelalter war es dann "Hypocras", was wohl eine Anlehnung an den griechischen Mediziner Hippokrates gewesen sein könnte. Kein Wunder, denn schließlich wurde dem Wein im Mittelalter eine heilende Wirkung nachgesagt. Er galt damals zum Beispiel schon als stimmungsaufhellend (ach was!). Übrigens wurde der "Hypocras" in der Regel kalt getrunken.

Erst seit 1956 ein Heißgetränk

Nun haben wir gelernt, dass Gewürzweine eine Erfindung aus der Antike sind. Zum Glühwein wurde dieser aber erst ab 1956. Die Augsburger Weinkellerei Rudolf Kunzmann hat diesen in jenem Winter erstmals als Heißgetränk angeboten. Problem: die Zubereitungsidee, den Wein mit Zucker zu panschen, war illegal und entsprach nicht dem Weinrecht. Dieses wurde später angepasst, wodurch der Glühwein legal wurde und seinen Siegeszug auf den Weihnachtsmärkten seither antreten konnte.

Auf keinen Fall über 72 Grad erhitzen!

Anders als du vielleicht vermutest, darf Glühwein auf gar keinen Fall kochen. Er wird nur erwärmt. Wenn du zu Hause also selbst Glühwein zubereitest, solltest du dir ein Küchenthermometer anschaffen, denn als ideal gilt eine maximale Temperatur von 72 Grad. 80 Grad sind schon wieder zu viel, da so weniger Restalkohol übrig bleibt. Außerdem droht der Zucker dann zu karamelisieren, wodurch es durch entstehende Bitterstoffe eben auch entsprechend schmeckt.
 
 
Gesunde Auswirkungen von Glühwein

Es gibt natürlich auch viel Kritik an Glühwein. Beispielsweise gilt es als Mär, dass Glühwein auf dem kalten Weihnachtsmarkt wirklich wärmt - im Gegenteil. Dennoch gibt es positive Aspekte an dem heißen Wein. Beispielsweise beugt er Erkältungen und Infekten vor, was an der antiviralen Wirkung der im Wein enthaltenen Tannine liegt. Auch Zimt und Nelken sind gesund.

Kleiner Wehmutstropfen: Glühwein "klatscht" auf jeden Fall mehr. Durch die Hitze und den Zucker gelangt der Alkohol schneller ins Blut und man wird eher betrunken.Daher gilt auch hier natürlich wieder: nur in Maßen genießen und nach dem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt das Auto lieber stehen lassen. Oder einer von euch trinkt eben Kinderpunsch ...