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Es ist eine der häufigsten Unterleibserkrankungen bei Frauen...

Endometriose - Wenn die Periode zur Qual wird

So gut wie jede Frau kennt es: Unterleibsschmerzen während der Periode. Meistens ist das völlig normal und hängt mit dem Lösen der Gebärmutterschleimhaut sowie mit dem Zusammenziehen der Gebärmutter zusammen. Doch bei manchen Frauen ist es eine wirkliche Erkrankung...

7 bis 15 Prozent aller Frauen im geschlechtsreifen Alter leiden unter der sogenannten ‚Endometriose‘, doch viele wissen gar nichts davon. Dabei sollte man sich Gedanken machen, wenn die Regelschmerzen so stark sind, dass sie nicht mehr auszuhalten sind und nicht nur während, sondern auch vor und nach der Periode auftreten können.
 
Doch was ist Endometriose?
 
Es handelt sich dabei um eine gutartige Erkrankung, bei der Gebärmutterschleimhaut-ähnliches Gewebe außerhalb der Gebärmutter wächst, an Stellen, wo es eigentlich nicht hin gehört, zum Beispiel an Eierstöcken, Eileitern, am Darm oder an der Blase. Theoretisch kann es aber auch überall anders wachsen. Die Endometrioseherde wachsen während des Monatszyklus analog zur Gebärmutterschleimhaut. Die Erkrankung verläuft meist chronisch und kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein.

Wenn die Endometriose an den Eileitern oder den Eierstöcken auftritt, kann es sogar zur Unfruchtbarkeit kommen. Doch dagegen kann operativ vorgegangen werden.
 
Welche Symptome gibt es?
 
Meist haben die betroffenen Frauen starke Unterleibsschmerzen, Rückenschmerzen sowie als auch Schmerzen beim Wasserlassen oder der Darmentleerung. Dies ist allerdings eher seltener der Fall. Doch dass es sich dabei dann um Endometriose und nicht einfach nur um normale Regelbeschwerden handelt, wissen viele Frauen nicht und oftmals haben die betroffenen Frauen auch gar keine Beschwerden. Deshalb dauert die Entdeckung dieser Krankheit bis zu 6 Jahre! 
 
Was sind die Ursachen der Krankheit?
 
Die genauen Ursachen sind unklar, es gibt viele verschiedene Theorien. Eine Theorie vermutet, dass die Endometriose durch eine sogenannte ‚retrograde‘, also eine umgekehrte Menstruation entsteht. Kurz vor dem Eisprung gibt es dann einen Sog von der Gebärmutter in Richtung Eileiter und Endometriumzellen werden in den Eileiter gesaugt. Allerdings tritt die Erkrankung auch vermehrt in einer Familie auf, also ist eine genetische Veranlagung nicht auszuschließen.
 
Wie wird sie behandelt?
 
Wenn keine Beschwerden auftreten, ist eine Behandlung nicht unbedingt notwendig, bei allen anderen Fällen gibt es mehrere Möglichkeiten, zum Beispiel eine Therapie oder sogar eine Operation.
 
Wenn bei der betroffenen Frau ein Kinderwunsch besteht, ist eine medikamentöse Behandlung nicht möglich. Hier muss dann der Herd durch einen chirurgischen Eingriff entfernt werden und die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, erhöht sich wieder deutlich! Ohne Kinderwunsch können Medikamente und Hormone gegen die Schmerzen eingenommen werden. Bei einer operativen Behandlung werden größere Endometrioseherde direkt herausgeschnitten, kleinere Herde können mit einem Laser abetragen werden.

Ob die Therapie allgemein sinnvoll ist, ist von Fall zu Fall unterschiedlich.