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Australischer Virus jetzt auch in Europa

Grippewelle 2018: Aggressiver Virus breitet sich aus

Pünktlich zur kalten Jahreszeit schaut sie wieder vorbei: Die Grippewelle. Hierbei handelt es sich um eine Viruserkrankung, die durch Tröpfcheninfektion beim Sprechen, Niesen und Husten übertragen werden kann.

Virus schwappt von Australien nach Großbritannien 

Der Erreger, Virus H3N2 oder international bekannt als „Aussi-Flu“, erreicht nun auch Europa. In Großbritannien wurde der Ausbruch des Virus bereits in fünf Städten gemeldet und bringt die Krankenhäuser teilweise an ihre Grenzen. Täglich werden Patienten, die sich infiziert haben, auf der Intensivstation versorgt. Der National Health Service wurde nun alarmiert: Es handelt sich hierbei um eine der schlimmsten Grippewellen der letzten 50 Jahre. Könnte sie als nächstes Deutschland treffen? 
Susanne Glasmacher vom deutschen Robert-Koch-Institut gibt Entwarnung: Es besteht kein Grund zur Sorge, denn der Grippeverlauf in einem Land ziehe nicht automatisch auf den Verlauf im eigenen Land Schlüsse. Selbst wenn in einem angrenzenden Land wie Österreich eine Grippewelle ausbrechen würde, müsse sich diese nicht unbedingt auch in Deutschland verbreiten. 
Dennoch ruft das Robert-Koch-Institut erneut zu Impfungen auf. Generell lässt sich sagen: Wie gut sich ein Erreger verbreitet, hänge unter anderem davon ab, wie viele Impfungen es im jeweiligen Land gegeben hat und mit wie vielen vergleichbaren Erregern die entsprechende Altersgruppe in der vergangenen Zeit zu kämpfen hatte. 

Bereits 2015/2016 boomte der H3N2-Virus in Deutschland 

Auch im Winter 2015/2016 gab es eine schwere, stark von H3N2-Viren dominierte Grippewelle in Deutschland. Interessant: Australien traf die Grippewelle erst im darauffolgenden Winter. „Die Australier haben eher die Grippe der Nordhalbkugel geerbt, nicht umgekehrt“, erklärt Glasmacher. Im Moment gibt es aber nur sehr vereinzelt Fälle des H3N2-Virus. Grippe-Fälle vom Influenza-Typ B sind hier hingegen relativ stark verbreitet. 

Woran man die Grippe erkennen kann
In erster Linie unterscheidet sich die Erkrankung im Gegensatz zu einer Erkältung in ihrem Schweregrad. Symptome, wie Reizhusten, Schüttelfrost, sowie Glieder- und Kopfschmerzen können plötzlich eintreten. Auch hohes Fieber ist eine Begleiterscheinung. 

Menschen mit einem intakten Immunsystem müssen sich keine übermäßigen Sorgen machen, denn diese werden mit dem Erreger fertig. Die Infektion wird sie höchstens ein paar Tage ans Krankenbett fesseln. Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, oder chronisch Kranken rät das Robert-Koch-Institut und die Ständige Impfkommission zur Grippe-Impfung, um sich vor der Erkrankung zu schützen.