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Müde? Antriebslos? Dann leidest Du möglicherweise an einer Neujahrsdepression

Neujahrsdepression: So kannst Du den Januar-Blues austricksen

Wer sich in der dunklen Jahreshälfte antriebslos und müde fühlt, leidet möglicherweise an einer sogenannten Neujahrsdepression. Wieso das so ist und was Du dagegen tun kannst, erfährst Du hier.

Das neue Jahr hat kaum begonnen und schon sind die guten Vorsätze gebrochen. Draußen ist es kalt und grau, das Leben spielt sich fast ausschließlich in geschlossenen Räumen ab. Den Menschen fehlt es an Sonne und natürlichem Tageslicht. Kein Wunder also, dass vom großen Glücksgefühl und der Euphorie im Moment nichts mehr zu spüren ist.​

Eine Expertin erklärt das Stimmungstief 

Lisa Fischbach, Psychologin bei ElitePartner, kann den Januar-Blues erklären:
„Die grauen Tage des Januars und das beginnende neue Jahr können erheblich die Stimmung drücken.
Zum einen sind die emotional aufgeladenen Festtage oft auch fordernd durch die ungewohnte Nähe, hohe Erwartungen an das Miteinander und Enttäuschungen in dem Zusammenhang.
Anderseits ist das Jahresende für viele eine Zeit, in die vergangenen 12 Monate zurückzublicken und Bilanz zu ziehen. Nicht selten fällt diese unbefriedigend aus, erkennen wir verpasste Chancen und das Scheitern von Vorsätzen.
Gerade Singles erleben einen Post-Feiertagsblues, spüren sie oft während dieser Zeit das Fehlen eines Partners.“

Kann eine Neujahrsdepression Anlass zur Sorge sein?

„Das emotionale Tief hat nichts mit einer Depression zu tun. Eine Phase von Niedergeschlagenheit gehört zum Leben einfach dazu. Es ist normal und auch gut, Nicht-Erreichtes zu bedauern.“
Im kalten und dunklen Januar, kann es also durchaus mal vorkommen, dass man auch mal melancholisch wird. Die Jahreszeit spielt in Bezug auf die Stimmung eine große Rolle. An dunklen Tagen schüttet der Körper mehr von dem Schlafhormon Melatonin aus, was Winterdepressionen begünstigt. 

Was kannst Du gegen den Neujahrs-Blues tun?

„Jetzt gilt es aber, nicht in diesem Loch zu verharren, sondern daraus neuen Elan zu entwickeln", rät Frau Fischbach, "Hilfreich ist, sich die Erfolge des letzten Jahres vor Augen zu führen, auch wenn Negatives stärker in der Erinnerung bleibt."
Über negative Dinge sollte man hingegen nicht zu lange den Kopf zerbrechen: "Es lohnt nicht, lange über gescheiterte Vorsätze nachzugrübeln. Wichtiger ist es, nicht aufzugeben, sondern zu überlegen, wie es künftig besser gelingt. Um nicht die gleichen Muster zu wiederholen, sollten diesmal die Ziele realistischer geplant werden. Weniger ist mehr und es spricht nichts dagegen, bei Erfolg neue Pläne zu schmieden.“

Erste Hilfe gegen Neujahrsdepression

  • Schnappe regelmäßig frische Luft
  • Raus aus dem Haus: Ausreichend Bewegung tut gut
  • Pflege deine sozialen Kontakte
  • Setze Dich mit deinen guten Vorsätzen nicht unter Druck
  • Doch verzweifele nicht: Der Januar hat bekanntlich nur 31 Tage. Sieh ihn als entspannten Übergang ins neue Jahr. Im Frühling haben wir schließlich genug Zeit – und Motivation – durchzustarten.