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Ausgerechnet am Wochenende und im Urlaub will man auf keinen Fall krank werden

Warum werden wir am Wochenende immer krank?

Du hast immer das Gefühl, ausgerechnet an deinen freien Tagen und am Wochenende krank zu werden? Wir erklären dir, warum das so ist und was du dagegen tun kannst.

Es ist Freitag und das lang ersehnte Wochenende steht vor der Tür. Während du gedanklich schon beim Kinobesuch oder beim Mädelsabend bist, meldet sich das erste Kratzen im Hals und der Kopf beginnt schon zu dröhnen. So sehr du auch dagegen versuchst anzukämpfen – die Erkältung droht.

Warum wird man ausgerechnet am Wochenende krank?
Jeder Fünfte in Deutschland wird im Urlaub oder am Wochenende krank. Das hat eine aktuelle Online-Umfrage ergeben, im Auftrag der Internationalen Hochschule Bad Honnef-Bonn. „Leisure Sickness“ – so bezeichnen niederländische Forscher das Phänomen. Also Freizeitkrankheit. Aber warum werden wir ausgerechnet dann krank, wenn wir endlich mal frei haben.

„Nicht die freie Zeit macht uns krank“, erklärt Vedrana Romanovic, Gesundheitsexpertin der AOK Bayern. Grund dafür ist der  vor dem Wochenende oder Urlaub lang anhaltende Stress. „Bei Stress arbeitet das Immunsystem auf Hochtouren. Hört der Stress dann auf, produziert das Immunsystem weniger Abwehrzellen, sodass Krankheitserreger leichteres Spiel haben.“ Besonders stark betroffen sind Menschen mit einer hohen beruflichen Belastung. Zudem spielen auch der Botenstoff Noradrenalin eine Rolle, der in unserem zentralen Nervensystem gebildet wird, erklärt Dr. Jessica Hinteregger-Männel, Fachärztin für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren.

Noradrenalin erhöht den Blutdruck und steigert unsere Motivation und Leistung vor allem im Job. „Wenn wir uns entspannen, wird nicht mehr ausreichend von dem Botenstoff produziert“, so die Fachärztin. „Dadurch kommt es zu einer Störung des Immunsystems.“ Auf die ‚ungewohnt‘ freie Zeit reagiert der Körper dann mit grippalen Infekten wie Halsschmerzen, Fieber oder Müdigkeit.

Wie lässt sich das nervige Kranksein vor dem Wochenende vermeiden?
Dafür gibt es eine mehr oder weniger einfach Antwort: Stress im Job reduzieren. Das natürlich leichter gesagt als getan. Dr. Hinteregger-Männel empfiehlt, achtsam und bewusst mit sich und seiner Gesundheit umzugehen und sich Freiräume in den Arbeitsalltag zu integrieren. Der beste Stresskiller bleibt immer noch der Sport: Bereits ein 30-minütiger Spaziergang dreimal pro Woche kann einen riesigen Unterschied bewirken. Entspannungstechniken wie autogenes Training, Yoga und Meditation helfen Körper und Geist zu entspannen.