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Ein Knacken im Knie kann viele Ursachen haben

Knackende Gelenke: Darum sollte ein Knirschen immer ernst genommen werden!

Zunächst ist ein einzelnes Knacken unbedenklich. Die Oberschenkelmuskulatur ist dann nicht kräftig genug, um die Kniescheibe richtig zu stabilisieren. Das Knacken entsteht also durch einen kurzzeitig gestörten Bewegungsablauf, der das spontane Knacken auslöst.
Daher ist ein einzelnes Knacken erstmal unbedenklich. Auch das Kniescheibengleitlager wird dadurch nicht abgenutzt.

Bei Frauen kanckt’s häufiger
Junge Frauen sind besonders anfällig für das Knieknacken. Kommen zu dem Knacken allerdings Schmerzen hinzu, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Das Knacken bei Frauen liegt zumeist daran, dass sie weniger trainiert sind als Männer. Auch der weibliche Hormonhaushalt spielt eine Rolle. 
Wichtig ist also: Wer eine starke Oberschenkelmuskulatur vorweisen kann, ist seltener betroffen. 

Fehlstellungen und Operationen
Auch bei harmlosen Fehlstellungen wie X- oder O-Beine können vom Knacken der Knie betroffen sein. Das liegt dann daran, dass sich die Kniescheibe nicht richtig zentrieren kann. 
Nach Knie-Operationen wie zum Beispiel einem Kreuzbandersatz kommt es ebenfalls öfter zu Geräuschen im Kniebereich. Das hat den einfachen Grund, dass sich nach Operationen durch mangelnde Bewegung die Muskulatur zurückbildet. 

Wichtig auch hier: Wird aus dem Knacken ein Knirschen, deutet dies auf ein völlig anderes Krankheitsbild hin! 

Knirschen immer ernst nehmen! 
Wenn es nicht mehr (nur) knackt, sondern auch knirscht, sollte man alarmiert sein!
Das Knirschen  entsteht, wenn über Jahre ein zu hoher Anpressdruck zwischen Kniescheibe und Kniegeleitlager besteht. Auch wenn er Knorpel hinter der Kniescheibe durch verschiedene Erkrankungen des Kniegelenkes längerfristig oder dauerhaft geschädigt ist. 

Knirschen ist immer krankhaft und es sollte immer ein Arzt aufgesucht werden, auch wenn zunächst keine Schmerzen bestehen.

Der Knirsch-Test
Um zu testen, ob die Knie knirschen hilft ein einfacher Test. 
Dazu einfach auf einen Stuhl setzen und die flache Hand auf das Knie legen. Anschließend das Gelenk aktiv strecken und beugen. Wenn das Knie deutlich zu hören ist und man zudem das Reiben der Kniescheibe spüren kann, sollte man auf jeden Fall zum Arzt. 

Nicht sofort Operieren
Was mit einem Knirschen beginnt, kann schnell ernst werden. Zunächst kommen Schmerzen dazu, der Knorpel wird angegriffen und mündet im schlimmsten Fall in einer Arthrose der Kniescheibe. Eine Operation sollte aber nicht immer die erste Lösung sein! 

Zunächst sollte mit gezielten Muskelaufbau, Schuheinlage und gezielter Krankengymnastik der Bewegungsablauf deutlich verbessert werden und dem Knirschen entgegen gewirkt werden. 
Wer schon mit 30 schwere Knieprobleme hat, kommt im Alter wohl oder übel nicht um eine Operation herum. Es gilt: Je jünger der Patient, desto höher das Risiko, dass später operiert werden muss. 

Vorbeugung
Eine Vorbeugung ist kaum möglich. Zwar kann mit einem knieschonenden Muskelaufbautraining das Risiko für Schäden minimiert werden, das Knirschen kann aber genauso verschiedene individuelle und anatomische Ursachen haben, wogegen es keine gezielten Maßnahmen gibt.