Wenn du eine Appenddizitis hast, hat sich der Wurmfortsatz (Appendix) des Blinddarms entzündet. Der Blinddarm ist dabei der Bereich, der für die Verdauung eigentlich gar nicht groß benutzt wird, da die Nahrung in die entgegengesetzte Richtung vom Dünndarm in den Dickdarm transportiert wird. Wenn sich im Blinddarm dennoch Nahrung festsetzt und diesen verstopft, kann sich dieser entzünden, bis hin zum Durchbruch des Wurmfortsatzes. Und das ist mit starken Schmerzen und der Gefahr einer Blutvergiftung (Sepsis) verbunden, die bei älteren oder abwehrgeschwächten Menschen auch zum Tod führen kann. Wenn du also den Verdacht auf eine Blinddarmentzündung hast, solltest du auf direktem Wege einen Arzt aufsuchen. Dann wird der Blinddarm in den meisten Fällen in einer ca. 20-minütigen Operation entfernt.
Ursachen einer Blinddarm-Entzündung
Der Wurmfortsatz des Blinddarms ist ein ca. zehn Zentimeter langer Darmschlauch, der mit dem Blinddarm verbunden ist. Wenn diese Verbindung verstopft ist, stauen sich Sekrete in dem Wurmfortsatz. Dieser kann sich dann durch Bakterien aus dem Darm entzünden. Meistens ist verhärteter Stuhl dafür verantwortlich, dass der Wurmfortsatz des Blinddarms verstopft wird und sich schließlich entzündet. Laut landläufiger Meinung begünstigen aber auch heruntergeschluckte Obstkerne oder Kaugummis eine Verstopfung bzw. Entzündung des Blinddarms. Das kann auch sein, jedoch nicht eher seltener, als die Kotsteine. Ferner können auch Würmer die Ursache für eine Entzündung des Blinddarms sein. Übrigens: In der Wand des Wurmfortsatzes sitzen zahlreiche Immunzellen, ähnlich wie in den Mandeln. Ist dieser aber - im Gegensatz zu den Mandeln im Rachenraum - entzündet, muss er aus den oben beschriebenen Gründen entfernt werden.
Die Symptome: Ist mein Blinddarm entzündet?
Oft fangen Schmerzen aufgrund eines entzündeten Blinddarms rund um den Bauchnabel an. Auch der Bereich des Magens kann ein Anfang der Schmerzen sein, die dann aber allmählich in den unteren rechten Bauchraum wandern. Spätestens dann solltet du auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Ein weiteres Anzeichen ist, dass der Bauch in diesem Bereich äußerst angespannt ist und bei jeder Berührung schmerzt. Begleitet werden die Schmerzen oft von Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit und eine Einschränkung der Darmtätigkeit. In einigen Fällen kann eine Blinddarmentzündung von alleine wieder nachlassen, sodass nicht operiert werden muss. Das ist aber meistens eine Blinddarmreizung. In jedem Fall sollte aber ein Arzt aufgesucht werden, der die Lage mittels Ultraschall einschätzt. Oft sind die Symptome zudem nicht immer eindeutig. Besonders bei Kindern und Schwangeren kann sich eine Entzündung des Wurmfortsatzes anders äußern. Bei Schwangeren fehlen z.B. oft die typischen Druckschmerzen, da der Wurmfortsatz nach oben verrutscht. Speziell bei Frauen können Schmerzen im Bauchraum zudem auf Regelschmerzen oder Eierstockentzündungen schließen. Nur 50 Prozent der Beschwerden sind Ursache für eine Blinddarmentzündung.