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Von BH bis Brustkrebs – diese Unterschiede sollten dir bewusst sein

Schmerzen in der Brust? Diese möglichen Ursachen solltest du kennen

Jede Frau hat sie vermutlich schon einmal gespürt: Schmerzen in der Brust. Die allgegenwärtige Angst vor Brustkrebs lässt uns sehr sensibel auf jedes Ziepen, jede Veränderung in unserem Busen reagieren. Solche Brustschmerzen können allerdings viele verschieden Ursachen haben. Wir verraten was alles dahinter stecken kann.

Merkt man Veränderungen in der Brust oder schmerzt sie sogar, verfallen wir schnell mal in Panik. Diese Angst ist oftmals unerträglich und häufig kann nur der Besuch bei der Frauenärztin sie lindern. Dennoch sollte jeder Frau bewusst sein, dass es viele unterschiedliche Ursachen für Schmerzen in der Brust gibt.

Glücklicherweise sind schmerzende Brüste meistens gar nicht so gefährlich wie man in seinem innerlich aufgebauschten Angstzustand annimmt. Du solltest also nicht direkt vom schlimmsten ausgehen. Wir verschaffen dir einen Überblick über verschiedene Gründe, warum deine Brüste wehtun könnten.

Ein schlecht sitzender BH
Der offensichtlichste Grund für Brustschmerzen ist der BH. Werden deine Brüste in einen schlechtsitzenden Büstenhalter gezwängt, ist es ziemlich naheliegend, dass sie dadurch wehtun können. Bei dieser Art von Schmerzen spricht man von zyklusunabhängigen Brustschmerzen (Mastalgie). Solche Schmerzen können auch durch Zysten oder eine schnelle Gewichtszunahme ausgelöst werden. Sogar starke Rückenschmerzen können sich bis in die Brust hinein ziehen.

Werden deine Brüste regelmäßig größer, beispielsweise mit Rhythmus deines Zyklus (siehe unten), dann lege dir am besten für diese Zeit einen größeren BH zu. Besonders geeignet sind bequeme Modelle ohne Push-Up-Kissen und drückenden Bügeln, wie Softschalen-BHs oder Bustiers. So gönnst du deinen Freundinnen eine Pause.

Doch nur Muskelkater?
Du hast kürzlich ein Workout für Arme und Oberkörper absolviert oder hast viel heben müssen in letzter Zeit? Dann kann es sehr gut sein, dass sich deine Brustmuskeln melden. Dabei verspürt man oft einen sehr unangenehmen Schmerz oder ein Ziehen in der Brust oder darunter. Besonders schlimm ist dieser, wenn man die Arme anzuheben versucht. Diese Schmerzen in der sind absolut harmlos.

Außer dem Muskelkater nach dem Sport, können allerdings auch während dem Training Schmerzen in der Brust auftreten, beispielsweise beim Laufen oder Seilspringen. Dabei liegt die Ursache weniger an der ungewohnten Bewegung, sondern eher an zu wenig Halt deiner Brüste. Damit das nicht mehr eintritt, solltest du in einen gut-sitzenden Sport-BH investieren. Dieser kann deinen Busen beim Workout unterstützen und Schmerzen vorbeugen.

Zyklusabhängige Brustschmerzen
Hormonelle Veränderungen während des Zyklus verursachen bei vielen Frauen Schmerzen in den Brüsten – das nennt sich medizinisch ‚Mastodynie‘. In den meisten Fällen treten zyklusabhängige Schmerzen in der Brust als PMS-Beschwerden etwa ein bis zwei Wochen vor der Menstruation auf. Viele Frauen verspüren dann eine höhere Druckempfindlichkeit im Busen.

Durch die Hormonschwankungen verändert sich das Gewebe der Brustdrüsen. Auch Wassereinlagerungen können dazu führen, dass sich der Busen vergrößert und dadurch unangenehmerweise spannt. Solche Schmerzen sind vom Empfinden her ziemlich leicht einzuordnen und zu erkennen, weil sie nach der Periode recht schnell wieder verschwinden.

Künstliche Hormone
Eine bekannter Nebenwirkung von östrogenhaltigen Medikamenten wie der Antibabypille sind sensible oder schmerzende Brüste. Auch weitere hormonhaltige Medikamente, wie beispielsweise zur Behandlung von Bluthochdruck, Akne oder Haarausfall können solche Brustschmerzen verursachen.

Brustschmerzen in der Menopause
Bei vielen Frauen kann auch eine gutartige Veränderung des Drüsengewebes, eine sogenannte Mastopathie, für den Schmerz verantwortlich sein. Diese Veränderung tritt besonders häufig in den Wechseljahren auf. In der Zeit verändert sich der gesamte weibliche Körper, inklusive Busen.

Eine Mastopathie kann allerdings auch schon früher auftreten und äußert sich beispielsweis in Form von Zysten, Knoten und Schwellungen. Während der Wechseljahre und durch hormonelle Veränderungen, z.B. durch den Mangel weiblicher Geschlechtshormone, kann sich das Brustdrüsengewebe zurückbilden. Das bereitet ebenfalls ein unangenehmes bis schmerzhaftes Gefühl in der Brust.

Brustschmerzen während der Schwangerschaft
Auch während der Schwangerschaft sind die starken körperlichen Veränderungen in den Brüsten deutlich spürbar. Die Brüste werden in diesen neun Monaten auf die Produktion der Muttermilch bereit gemacht. Ziehende Schmerzen, wie die während des Zyklus, können bereits im ersten Trimester auftreten.

Besonders nach der Geburt, also während des Stillens, klagen viele Mütter über Schmerzen in den Brüsten. Werden die Brüste allerdings auch nach dem Stillen nicht wieder weich, kann das Anzeichen für eine Brustentzündung, eine sogenannte Mastitis, sein. Auch unabhängig von einer Schwangerschaft kann sich eine Mastitis entwickeln – das kommt allerdings nur selten vor.

Brustkrebs: Sind Schmerzen in der Brust ein Symptom?
Viele Frauen denken bei Schmerzen in der Brust sofort an Brustkrebs. Allerdings verursacht Brustkrebs im frühen Stadium meist gar keine Symptome oder Beschwerden. Umso wichtiger ist es, die eigenen Brüste regelmäßig aufmerksam zu untersuchen und abzutasten.

Die Deutsche Krebsgesellschaft empfiehlt Frauen ab einem Alter von 25 Jahren einmal im Monat ihre Brüste abzutasten und bei gutem Licht im Spiegel zu betrachten. Am besten untersuchst du deine Brüste eine Woche  nach Beginn der letzten Periode. Zu diesem Zeitpunkt ist der Busen besonders weich und Veränderungen lassen sich besser spüren.

Durch sorgsames Betrachten und Abtasten können zum einen Veränderungen wie Knoten im Brustgewebe entdeckt werden, zum anderen aber auch optische Veränderungen können so bemerkt werden. Brustkrebs äußert sich nämlich auch in neu auftretenden Einziehungen oder Einsenkungen der Brustwarze, oder ein Veränderung der Brustgröße. All diese Feststellungen sind Alarmsignale, die unbedingt von einem Gynäkologen untersucht und abgeklärt werden sollten.

Wann sollte ich zum Arzt gehen?
Egal, ob die Schmerzen in der Brust direkt mit dem Zyklus zusammenhängen oder nicht, es ist generell immer ratsam, dich von einem Arzt untersuchen zu lassen, wenn du Unsicherheiten hast. Dieser kann Veränderungen der Brust untersuchen und genauer einordnen, um mögliche Risiken einer schwerwiegenden Erkrankung auszuschließen oder eine akute Erkrankung zu behandeln.

Solltest du die Schmerzen größtenteils im linken Brustbereich spüren, muss das nicht gleich bedeutet, dass ein Herzinfarkt vorliegt. Bei akuten Schmerzen solltest du die Ruhe bewahren und folgende Symptome durchgehen:

  • Du hast das Gefühl deine Brust ist im Bereich deines Herzens abgeschnürt
  • Du verspürst großen Druck auf der Brust
  • Die Schmerzen ziehen sich bis in die Schulter
  • Du hast Schmerzen im Oberbauch
  • Du bist kurzatmig
  • Du hast Atemnot
  • Dir ist übel
  • Du musst dich übergeben
  • Du verspürst auch Schmerzen Kiefer
  • Die Symptome eines Herzinfarkts unterscheiden sich bei Frauen deutlich von denen bei Männern. Deshalb werden sich oftmals nicht richtig eingeordnet und daher viel zu spät erkannt. Hast du auch den geringsten Verdacht auf einen Herzinfarkt, wähle sofort den Notruf unter der 112.