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Von Ursachen und Symptomen bis zu Behandlungsmöglichkeiten

Drei häufige Lebensmittel-Intoleranzen im Überblick

Unverträglichkeiten gegenüber Lebensmittel sind weit verbreitet. Geschätzte 25 % der deutschen Bevölkerung leiden ihren Angaben nach an Lebensmittelunverträglichkeiten. Wie kann man sie erkennen und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Was ist eine Lebensmittelunverträglichkeit?

Eine sogenannte Intoleranz ist dann vorhanden, wenn der Körper nicht in der Lage ist, Nahrungsmittel oder deren Bestandteile zu verdauen. Oftmals fehlen gewisse Enzyme, die die Inhaltsstoffe in kleinere Teile aufspalten. 

Laktoseintoleranz

Die Laktoseunverträglichkeit kommt mit 10-30 % mit am häufigsten vor. Hier mangelt das Enzym Laktase, wodurch der in Milchprodukten enthaltene Milchzucker nicht richtig aufgespalten und verdaut werden kann. Das Fehlen der Laktase-Enzyme kann entweder angeboren (primäre Intoleranz) oder durch Probleme mit der Dünndarmschleimhaut (sekundäre Intoleranz) entstanden sein. 
Diese Symptome deuten auf eine Laktoseintoleranz hin:

  • Blähungen
  • Völlegefühl
  • Bauchschmerzen
  • Durchfall
  • Übelkeit
  • Fruktoseintoleranz

    In der westlichen Bevölkerung kommt diese Unverträglichkeit in 5-7 % der Fälle vor. Durch einen Defekt im Transportmechanismus durch die Darmwand kommt die Unverträglichkeit zustande. Im Dünndarm kann der Fruchtzucker deswegen nicht richtig aufgenommen werden und wird in den Dickdarm weitergeleitet. Durch den dortigen Abbau werden Produkte abgesetzt, die diese klassischen Beschwerden hervorrufen:

  • Blähungen
  • Durchfall
  • Heißhunger auf Süßes 
  • Depressive Verstimmung
  • Histaminintoleranz

    Die westliche Bevölkerung ist nur in 1-2 % der Fälle von der Krankheit betroffen. Die Intoleranz ist durch ein gestörtes Verhältnis zwischen dem Nahrungsbestandteil Histamin und dem dazu gehörigem Enzym Diaminoxydase begründet. Dadurch wird Histamin, das in Käse, einigen Fischsorten, Wein und Bier enthalten ist, in den Blutkreislauf transportiert. Schließlich werden die Histaminrezeptoren angesteuert, was diese Symptome zur Folge hat:

  • Juckreiz
  • Hautrötungen
  • Durchfall
  • Kopfschmerzen
  • Erbrechen
  • Asthmaanfälle
  • Diese Behandlungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung

    Der erste wichtige Schritt ist es, die persönliche Toleranzschwelle herauszufinden. Hierbei muss man Lebensmittel, die für die Beschwerden verantwortlich sind, gezielt vermeiden. Und zwar so lange, bis die Betroffenen keine Symptome mehr zeigen und sich die Darmflora erholt hat. Nach dem Verbot werden langsam einzelne Lebensmittel zugeführt und deren Reaktion auf den Körper untersucht. Ziel ist es zu erkennen, welche Nahrungsmittel in welcher Menge vertragen werden.
    Zudem gibt es neben einer klassischen Diätberatung die Möglichkeit, die Darmflora soweit aufzubauen, dass Beschwerden geringer ausfallen. Außerdem können gewisse Medikamente dafür sorgen, dass die Symptome milder ausfallen als üblich.