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Und wie bedenklich sind die Zusatzstoffe?

E-Nummern in Lebensmitteln – Was bedeuten sie eigentlich?

Fertiggerichte, Soßen, Getränke – solche Produkte sind in fast jedem Kühlschrank zu finden. Was haben sie alle gemeinsam? Sogenannte E-Nummern. Doch was bedeuten diese eigentlich und wie bedenklich sind diese Zusatzstoffe?

Zusatzstoffe sind aus unseren alltäglich verzehrten Lebensmitteln kaum noch wegzudenken. Auf den Verpackungen stehen viele lange Worte, die jeweils mit sogenannten E-Nummern versehen sind – besonders bei Fertigprodukten. Doch was bedeuten die eigentlich?
 
Die E-Nummer ist ein anderer Begriff für Lebensmittelzusatzstoffe. Das „E“ in der E-Nummer steht für Europa. Denn bis 1993 durften in Europa 256 E-Nummern verwendet werden. Die Angleichung der Gesetze in Europa hat dazu geführt, dass mittlerweile mehr als 300 E-Nummern zugelassen sind.
 
Bei den E-Nummern unterscheidet man in verschiedene Stoffe, die unterschiedliche Funktionen haben. Dabei gibt es folgende Gruppen:
 
Farbstoffe: machen Lebensmittel etwas farbenfroher und leuchtender, damit sie appetitlicher aussehen (E100-E180)
Konservierungsstoffe: hemmen Mikroorganismen und machen Lebensmittel länger haltbar (E200-252)
Antioxidationsmittel: machen Lebensmittel länger haltbar und verhindern, dass Fette darin ranzig werden (E300-321)
Verdickungsmittel: sorgen für eine schöne Konsistenz, wie bei Pudding und Eiscreme (E400-418)
Emulgatoren: verbinden Stoffe, die sich sonst nicht miteinander vermischen lassen, wie beispielsweise Wasser und Öl (E420-495)
Geschmacksverstärker: peppen den Geschmack auf (E620-E640)
Zuckeraustauschstoffe: dienen als Zuckerersatz (E950-E967)
 
Wie bedenklich sind E-Nummern?

E-Nummern werden also Lebensmitteln zugesetzt, um diese haltbarer zu machen und durch ansprechendere Optik, Konsistenz und Geschmack den Genusswert zu steigern. Das ist jedoch nicht nur positiv. Viele Zusatzstoffe stehen im Verdacht, Allergien auszulösen und Krankheiten wie Asthma, Alzheimer, Neurodermitis und sogar Krebs zu begünstigen.
 
Mit diesem Hintergrund haben die vielen E-Nummern die Kunden natürlich kritischer gemacht – worauf die Hersteller reagierten: Statt die E-Nummer auf die Verpackung zu drucken, steht dort nun der komplette Name des Zusatzstoffes. Denn „Amaranth“ klingt deutlich harmloser als „E123“. Ein gründlicher Blick auf die Verpackung lohnt sich also, auch wenn keine E-Nummern direkt zu erkennen sind.
 
Eine gute Nachricht: Seit Dezember 2014 müssen auch Bäcker, Restaurants, Imbissbuden, Eisdielen und Metzger schriftliche Informationen über die Inhaltsstoffe parat haben. Außerdem muss auf einem Schild neben dem Produkt eine Angabe sein, ob Zusatzstoffe darin verwendet wurden.
 
Welche E-Nummern sollte man meiden?

Die Verbraucherzentrale rät von einigen E-Nummern besonders ab. Dazu gehört eine Vielzahl an Farbstoffen, wie beispielsweise einige der Azofarbstoffe. Das sind alle E-Nummern mit einer „eins“ vorne. Chinolingelb (E104) steht z.B. unter Krebsverdacht. Daher ist der gelbe Farbstoff in den USA auch verboten. Er soll zudem Allergien auslösen können und die Aufmerksamkeit und Aktivität von Kindern beeinträchtigen.
 
Weitere Farbstoffe, von denen die Verbraucherzentrale abrät sind E102, E110, E122, E123, E124a, E127, E129, E142 und E155.
 
Auch vor gewissen Konservierungsstoffen warnt die Verbraucherzentrale: E284 (Borsäure) und E285 (Natriumtetraborat, Borsäure).  In ihrem Buch „Was bedeuten die E-Nummern?“ und auf der Website zusatzstoffe-online.de informiert die Verbraucherzentrale über die verschiedenen Zusatzstoffe in Lebensmitteln.