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Überfluteter Keller? Das könnt ihr tun!

Keller unter Wasser – und jetzt?

Wassermassen, überschwemmte Straßen und unbetretbare Häuser – am Wochenende hat sich die Natur in ihrer ganzen Gewalt gezeigt. Aber wie geht man eigentlich vor, wenn der Keller plötzlich überschwemmt wird?

Hört man die Nachrichten der letzten Tage, kommt man ins Grübeln: Denn eine Naturgewalt wie Hochwasser kennt schließlich keine Grundstücksgrenzen – jeden kann es treffen. Steht das Haus bzw. der Keller unter Wasser kann man mehr falsch machen, als man denkt – falsches Trocknen der überschwemmten Räume zum Beispiel kann Kopfschmerzen und Asthmaanfälle hervorrufen oder gesundheitsgefährdende Schimmelpartikel im Haus verteilen. Wir sagen euch worauf ihr achten müsst:

Habt ihr eine Elementarschadensversicherung?

Die Versicherung zahlt nur bei Wasserrohrbrüchen – außer ihr habt mit eurer Hausratsversicherung die zusätzliche Option der Elementarschadensversicherung genutzt. Wenn ihr die Versicherung habt, dokumentiert den Wasserstand und den Schaden, bevor ihr ihn beseitigt.

Erst Abpumpen – aber richtig!

Die erste Maßnahme ist natürlich das Abpumpen der verbliebenen Wassermasse: Aber Achtung! Auch wenn ihr direkt ans Werk schreiten wollt – ihr müsst erst warten bis der Grundwasserspiegel nach dem Hochwasser wieder niedrig genug ist. Denn dieses Wasser sorgt für Druck, gegen den nur der Gegendruck des Wassers im Keller standhalten kann. Legt nicht auf eigene Faust los, meldet euch bei der örtlichen Feuerwehr und geht möglichst nicht in den Keller. Ist die Stromversorgung nicht abgeschaltet können tödliche Stromschläge drohen!

Der Umwelt zuliebe solltet ihr darauf achten, ob Schadstoffe ausgelaufen sind – also Lack, Farben, Putzmittel oder Heizöl. Das ist besonders wichtig! Das Wasser muss in diesem Fall unbedingt von der Feuerwehr abgepumpt werden. Also ruft die Feuerwehr, lüftet die Räume und kommt nicht auf die Idee euch dort eine Zigarette anzuzünden.

So wird es wieder trocken

Ist das Wasser abgepumpt, heißt es trocknen – und zwar so schnell wie möglich. Je schneller, desto weniger Chancen haben die Schimmelpilze! Die sind besonders fies und Sorgen für langfristige Schäden und immense Beseitigungskosten. Achtet daher auch auf versteckte Feuchtigkeit und entfernt den Bodenbelag. Prüft die Elektrogeräte unbedingt auf Feuchtigkeit bevor ihr sie wieder in Betrieb nehmt!

Zum effektiven Trocknen solltet ihr eine dementsprechende Firma beauftragen, die die Geräte und den Schimmel fachgerecht beseitigen. Die schlechten Partikel können gesundheitliche Schäden mit sich bringen und sich unbemerkt im Haus verteilen, wenn ihr mit Gebläse selbst trocknet.

Wie ihr euch schützt

In erster Linie sind bauliche Maßnahmen von vorneherein sehr wichtig: Die Haustüre sollte durch ein paar Stufen höher liegen als die Straße, die Garage ebenso. Vor Kellerfenstern und Lichtschächten rentiert es sich, kleine Einbordungen bauen zu lassen.  Eine außenliegende Kellertreppe kann durch eine Schwelle oder eine Abdeckung etwas geschützt werden.

Um sich vor den Wassermassen aus der Kanalisation zu schützen, haben sich Rückstauventile bewährt. Diese werden in die Hauptwasserleitung eingebaut und verhindern, dass Abwasser in den Keller gedrückt wird.

Sehr hilfreich sind Pumpensysteme, die ab einem gewissen Grundwasserpegel beginnen eindringendes Wasser nach draußen zu befördern.