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Darin sind vermeintlich krebserregende Stoffe gefunden worden

Schädliche Inhaltsstoffe: 9 Lippenpflegestifte fallen im Test durch

Der Lippenpflegestift darf in der Handtasche einer jeden Frau auf gar keinen Fall fehlen. Denn wir cremen unsere Lippen regelmäßig und auch gerne mal unterwegs ein, um ihnen etwas Gutes zu tun und sie wunderbar weich und geschmeidig zu halten. Doch Öko-Test berichtet jetzt, dass in vielen Lippenpflegestiften bedenkliche Inhaltsstoffe stecken.

Erd- und Mineralöle versuchen wir heutzutage in unseren Beauty-Produkten zu vermeiden. Zumal, weil diese in Verdacht stehen, krebserregend zu sein. Doch genau diese Stoffe stecken in vielen handelsüblichen Lippenpflegestiften, wie ‚Ökö-Test‘ jetzt im aktuellen Heft berichtet: In neun von insgesamt 24 Produkten fanden die Experten schädliche Inhaltsstoffe.
 
Bei diesen Stoffen handelt es sich um Paraffine, ein Abfallprodukt aus der Erdölindustrie. Sogenannte aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) stecken in fast allen Produkten mit Paraffinen. Diese wiederum können Stoffe enthalten, die im Verdacht stehen, krebserregend zu sein.
 
Weitere chemische Verbindungen wie MOSH und POSH, die im Mineralöl vorkommen und, die ebenfalls in den Pflegestiften gefunden wurden und, können beispielsweise im Fettgewebe des Körpers und der Leber anreichern.
 
Unter den durchgefallenen Produkten befinden sich auch namenhafte Firmen, wie etwa:

  • Labello
  • Blistex
  • bebe
  • Neutrogena
  • Yves Rocher
  • Am besten haben hingegen zwei Eigenmarken von Drogerieketten abgeschnitten: Rossmann und dm. Auch Dr. Hauschka konnte sich neben weiteren Naturkosmetikprodukten ganz weit oben platzieren. Diese sind allerdings auch deutlich teurer als die Pflegestifte der Drogerie-Eigenmarken.
     
    So erkennen Verbraucher, ob schädliche Stoffe enthalten sind
    Ob in den Produkten auf Mineralöl basierende Stoffe enthalten sind, erkennen Verbraucher an Namen wir Paraffinum Liquidum, Petrolatum und Cera Microcristallina. Allerdings haben Verbraucherschützer auch schon ein Produkt getestet, in dem MOAHs ohne die entsprechende Deklaration von Paraffinen gesteckt hatten.
     
    Aber sind die kleinen Mengen, die wir über unsere Lippenpflegestifte zu uns nehmen, überhaupt der Rede wert? Absolut! Laut Öko-Test gelangen bis zu 20 Gramm davon in unseren Körper, wie das wissenschaftliche Beratergremium der EU-Kommission (SCCS) berechnet hat. Ein handelsüblicher Stift ist in der Regel mit 5 Gramm Pflegefett ausgestattet. Das bedeutet also, wir verspeisen immerhin ganze vier Lippenpflegestifte im Jahr!
     
    Die ersten Hersteller reagieren auf diese Tests
    Auf ein ähnliches Ergebnis wie ‚Ökö-Test‘ war im vergangenen Jahr auch bereits ‚Stiftung Warentest‘ gestoßen. Die Tester empfahlen auf Naturkosmetik umzusteigen. Diese darf nämlich keine erdölbasierten Inhaltsstoffe enthalten. Schadstofffrei waren im Test von 2017 auch Produkte von Cien (Lidl), Balea (dm) und Bepanthol.
     
    Stiftung Warentest hatte übrigens bereits 2015 Schadstoffe in der Lippenpflege gefunden. Labello, Blistex und Carmex haben seitdem den Gehalt der Schadstoffe reduziert, heißt es. Lidl hat sogar sein Sortiment komplett von Mineralöl auf pflanzliche Fette umgestellt. Es ist doch schön zu sehen, dass der Warentest zumindest an manchen Stellen eine Wirkung zeigt.