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Darauf solltest du achten!

Tipps zur Pflege der Haut im Herbst und Winter!

Draußen wird es immer kälter und frostiger. Bevor wir vor die Tür gehen, packen wir unseren Körper warm ein. Hände und Ohren werden zusätzlich durch Handschuhe und Mützen warm gehalten. Aber was ist eigentlich mit unserem Gesicht? Es ist jeder Wetterlage ausgesetzt und kann kaum geschützt werden. Oder doch? Dr. Dirk Meyer-Rogge, Hautarzt einer Praxis in Karlsruhe, gab uns Tipps, wie wir unsere Haut im Winter am besten schützen können und worauf wir achten sollten.

Welcher Hauttyp bist du?

Es gibt zwei Mechanismen, die wir unterscheiden:

1.Trockene Haut
Im Winter wird die Haut trockener, weil die Luftfeuchtigkeit abnimmt und somit die Luft trockener als im Sommer ist. Warme Luft kann besser und vor allem viel mehr Wasser transportieren als kalte Luft, was man sehr gut bei Nebel erkennen kann. Die Trockenluft-Zeit beginnt somit mit der Nebelzeit.

Zusammengefasst bedeutet das, dass die Winterluft weniger Wasserbeinhaltet als im Sommer, was zur Austrocknung der Körperhaut führt. Heizungsluft verstärkt diesen Prozess.

2. Unreine Haut
UV-Licht ist entzündungshemmend und beugt somit im Sommer-Unreinheiten vor. Im Winter fehlt uns leider dieses natürliche Wundermittel, weshalb viele zu dieser Jahreszeit wesentlich mehr mit Pickel zu kämpfen haben als sonst. Gerade aus diesen Gründen bieten Dermatologen sogenannte UV-Bestrahlungskabinen zum behandeln der Haut an.

Wie behandle ich am besten meine Haut zu Hause?

Für die Behandlung Zuhause solltest du deinen Hauttyp kennen, um das Problem nicht zu verstärken.

Hier gibt es, wie oben genannt, die Hauttypen trockene und fettige Haut und für die mit der berühmten T-Zone, die sogenannten Mischhaut. Für jeden Hauttyp gibt es eine andere Behandlung, um die Haut richtig zu pflegen.

1. Fettige Haut
Die Aknetherapie besteht darin, sie mit entzündungshemmenden Produkten wie Reinigungsalkohol oder Pickelstifte zu behandeln, um die Haut damit etwas auszutrockenen. Hilft das alles nicht mehr, solltest du einen Hausarzt aufsuchen. Mit Pickeln ist nämlich nicht zu Spaßen. Versucht man sie daheim selbst auszudrücken, hinterlassen sie schnell Narben.

Lieber die Finger weg und den Fachmann machen lassen.
Kosmetikerinnen und Kosmetiker bearbeiten die Haut vorher mit Dampf. Dadurch wird die Narbenbildung, die sich normal nach dem reinigen des Gesichtes bilden kann, vermieden. Klappt das allerdings nicht, gibt es mittlerweile die Möglichkeit durch Fraxel-Laser die Haut durch kontrollierte Wunden bis zu einer gewissen Tiefe wieder aufzubereiten. Durch die darauf folgende neue Hautbildung wird das Narbengewebe verringert.

2. Trockene Haut:
Etwas Pflegeleichter haben es Menschen mit trockener Haut. Für dich ist ganz wichtig: Fetten, fetten, fetten und zwar mit einer reichhaltigen Creme.

3. Mischhaut:
Für die T- Zone, die etwas fettiger ist und sich im Bereich der Stirn und Nase befindet, solltest du eine leichtere, fettärmere Creme verwenden. Auf den Wangen hingegen ist die Haut trockener und braucht viel Feuchtigkeit. Selektiv behandeln. Weniger Feuchtigkeit auf die Stirn und Fett auf die Wangen.

Feuchtigkeit und Fett das gleiche?

Wir stehen vor dem Regal mit hunderten von Cremes und Pflegeprodukten. Aber so richtig wissen wir nicht, was der Unterschied zwischen Feuchtigkeitcreme und Fettcreme ist. Und worauf wir achten sollten, ist uns auch nicht bekannt. 

Ein sehr guter Hinweis ist, dass sie ganz einfach auf der Verpackung erkennen können was was ist. Handelt es sich um eine fettige Creme, findest du die Kürzel Ö/W Emulsion auf der Verpackung. Ö/W ist die Abkürzung für „Öl im Wasser“ und gibt dadurch zu erkennen, dass der Wasseranteil überwiegt und es eine leichte, fettarme Creme ist. Sind die kürzel W/Ö zu erkennen, ist der Fettanteil größer und damit eine fettige Creme gut für den Winter und trockener Haut.

Müssen wir uns im Winter auch vor der Sonne schützen?

Da es im Winter weniger UV-Strahlungen gibt, müssen wir uns nur im Sommer gegen die Strahlen mit Sonnencreme schützen. Steht allerdings der Skiurlaub an, sollte die richtige Sonnencreme eingepackt werden, denn je 1000 m Höhe nimmt die UV- Strahlung um 30% zu.

Achtung!
Packe nicht die Sonnencreme des letzten Sommerurlaubs ein! Die Creme für den Sommer hat weniger Fett da die Luftfeuchtigkeit ausreichend ist und man nicht nachhelfen muss. Hier kommt auch schon die Gefahr, denn eine Feuchtigkeitscreme besteht aus sehr viel Wasser und kann bei Minusgraden auf der Haut Eiskristalle bilden die in Haut eindringen und Erfrierungen zur Folge haben. Also: Im Winter immer fettiger cremen!
Kann man sich auf die kalte Jahreszeit vorbereiten?

Die Haut kann Feuchtigkeit nur ganz kurz speichern, weshalb sie nicht auf die kalte Jahreszeit vorbereitet werden kann. Ähnlich wie beim Schlaf oder dem Durstgefühl läuft es bei der Haut auch nicht anders ab. Man kann nämlich 10 Liter an einem Tag trinken und hat am Tag drauf trotzdem noch durst. Bringt also nichts, sich im Spätsommer schon prophylaktisch vorzubereiten.

Sobald man merkt, dass die Haut spannt ist, ist der Zeitpunkt gekommen, an dem man anfangen sollte, etwas dagegen zu unternehmen. Du kannst dich dabei sehr gut auf dein Körpergefühl verlassen, denn hast du genügend gecremt, spannt die Haut nicht mehr und du fühlst dich gleich wieder wohler.

Vitamin C ist nicht immer gut!

Viren und Bakterien sind fiese Gegner im Winter und die Erkältungen lauern hinter jeder Ecke. Hier ist Vitamin C ein gutes Hausmittel um das eigene Immunsystem zu stärken. Doch ein Übeltäter für die Haut! Vitamin C ist eine Säure und im chemisch gehört sie zu den  Askorbinsäuren und greift somit die Haut an. Die Folge dadurch sind Pickel und trockenen Ekzemen. Allgemein hat Deutschland eher eine Überversorgung anstatt Unterversorgung an Vitamin C, da wir Gemüse und Obst das ganze Jahr über zur Verfügung haben. Manchmal ist weniger doch mehr.