Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
"Hunde sterben in heißen Autos!"

"Hitzefalle Auto" - Interview mit Dr. Dr. Benjamin Berk

Ein heißes Auto kann für unsere Vierbeiner zur Todesfalle werden. Radio Regenbogen-Moderatorin Astrid Jacoby hat den Selbstversuch gemacht und saß bei fast 50 Grad mit Tierarzt Dr. Dr. Benjamin Berk aus Mannheim für uns in der "Hitzefalle Auto".

Obwohl wir es alle wissen, passiert es leider jeden Sommer. Gerade erst musste die Heilbronner Polizei einen Hund aus einem Hitze-Auto retten. Dessen Familie war zum Baden am Breitenauer See, ihre französische Bulldogge blieb allein im Auto.
Auch in Waldbrunn im Neckar-Odenwald-Kreis saß ein Hund eine Dreiviertelstunde in der prallen Sonne im verschlossenen Auto auf einem Supermarkt-Parkplatz. 

Damit wir alle wissen, wie wir in so einer Situation schnell und richtig handeln, klärt uns Dr. Dr. Benjamin Berk von unserer Tierischen Sprechstunde über die Gefahren der "Hitzefalle Auto" auf.

Das komplette Interview im heißen Auto siehst du hier im Video:
 

Wie bei hohem Fieber kocht der Körper auch im heißen Auto. Das gilt für Mensch und Tier. Der Stoffwechsel macht schlapp, die Organe auch.

Deswegen ist Fieber ja auch so gefährlich. Bei knapp 41, 42 Grad kann Organversagen die Folge sein. Wir haben so kleine Motoren, Proteine, und die führen dazu, dass unser Stoffwechsel funktioniert. Und bei dieser Temperatur gehen die einfach kaputt.

sagt Tierarzt Dr. Benny. Solltest du ein Tier in der Hitzefalle sehen, verständige bitte sofort die Polizei oder Feuerwehr und bespreche das weitere Vorgehen. Wenn ein Hund in einem heißen Auto droht zu sterben, kann das Einschlagen der Autoscheibe gerechtfertigt sein und eine Strafanzeige wegen Sachbeschädigung würde fallen gelassen.

Radio Regenbogen-Rechts-Experte Ingo Lenßen stellt klar:

Die Staatsanwaltschaften stellen diese Anzeigen dann wiederum ein, weil ich ja ein Rechtfertigungselement hatte. Das heißt, ich wollte die Scheibe zwar kaputt machen, habe sie auch kaputt gemacht, aber ich bin natürlich darüber gedeckt, dass ich jemand anderem helfen wollte.  Und deshalb muss niemand, der da zu Hilfe kommt, Angst davor haben, dass er eine Straftat begeht. Da hilft einem der Gesetzgeber und die Polizei auch.  Und ganz ehrlich: Wenn man es nicht tut, dann macht man sich strafbar. Denn das ist ein Teil der Zivilcourage, die man an den Tag legen muss als Bürger.