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Wer darf sich eigentlich impfen und wie funktioniert der Impfstoff eigentlich?

Fragen und Antworten zur Corona-Schutzimpfung in Baden und der Pfalz

Seit Ende Dezember wird in Deutschland gegen das Coronavirus geimpft. Doch wo kann ich mich impfen lassen und wie funktioniert die Terminanmeldung? Die wichtigsten Fragen haben wir hier für euch zusammengefasst!

Wer wird zuerst geimpft?

Das Land Baden-Württemberg folgt wegen des zunächst erwarteten Umfangs an Impfstofflieferungen der empfohlenen Priorisierung der Ständigen Impfkommission (STIKO), Ethikrat und der Leopoldina. Diese Priorisierung sagt vor, dass zunächst Personen, die wegen ihres hohen Alters ein hohes Risiko für einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf haben.

Der zweiten priorisierten Gruppe gehören Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von stationären und ambulanten Einrichtungen der Gesundheitsversorgung und der Altenpflege an. Durch den ständigen Kontakt mit den zu Pflegenden sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch einem hohen Risiko für einen schweren oder sogar tödlichen Krankheitsverlauf ausgesetzt. Sie können aber auch als Überträger das Virus in die Einrichtungen tragen.

Zur dritten priorisierten Gruppe gehören Personen, die in wichtigen Bereichen der Daseinsvorsorge arbeiten und für die Aufrechterhaltung zentraler staatlicher Funktionen wichtig sind. Dazu gehören Polizistinnen und Polizisten, Feuerwehrleute, Lehrerinnen und Lehrer, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes und Erzieherinnen und Erzieher.

Im Land Rheinland-Pfalz sieht es ähnlich aus. Zu der priorisierten Gruppe gehören Personen, die über 80 Jahre alt sind, die in ambulanten und stationären Alten – und Pflegeheimen arbeiten, die in ambulanten und stationären Alten – und Pflegeheimen wohnen, die in medizinischen Einrichtungen mit besonders hohem Ansteckungsrisiko (zum Beispiel Notaufnahme) tätig sind oder mit engem Kontakt zu schutzbedürftigen Gruppen arbeiten.

Auf der Seite der Impfdokumentation Rheinland-Pfalz wird noch einmal darauf hingewiesen, dass Personen, die jünger als 18 Jahre alt sind, die schwanger sind, die an einer schweren chronischen Krankheit leiden, die in den letzten zwei Wochen eine andere Impfung erhalten haben oder bei denen in den letzten 12 Monaten eine Organtransplantation durchgeführt wurde, nicht gegen das Coronavirus geimpft werden können.
 
Wie erhalte ich einen Temin?   

In Baden-Württemberg erfolgt die zentrale Terminvergabe über die Telefonnummer 116 117. Einen Termin erhalten Impfinteressierte für das dem Wohnort nächstgelegene Impfzentrum. Neuerdings können Impftermine in baden-württembergischen Impfzentren online über die zentrale Anmeldeplattform vereinbart werden. Laut Webseite des Landes Baden-Württemberg wird dafür eine eigene E-Mail-Adresse benötigt und es muss dem Termininteressierten Möglichkeit sein eine SMS zu empfangen. 

In Rheinland-Pfalz werden seit dem 4. Januar Termine über ein Vergabesystem vergeben. Die Vergabe erfolgt entweder telefonisch über die Telefonnummer 0800/5758100 oder über die Webseite www.impftermin.rlp.de.

Nach den Zentralen Impfzentren (ZIZ) öffnen am 22. Januar nun auch die Kreisimpfzentren (KIZ) in Baden-Württemberg. Ab dem 15. Januar ist es möglich einen Termin für die Kreisimpfzentren zu vereinbaren. Wo sich die nächsten Impfzentren in Baden und der Pfalz befinden, haben wir für euch bereits zusammengefasst:
Übersicht der Impfzentren in Baden und der Pfalz
 
Wie funktioniert der Impfstoff?

Die beiden von der EMA (Europäische Arzneimittel-Agentur) zugelassenen Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna sind sogenannte mRNA-Impfstoffe (mRNA = "Messenger RNA"). Somit enthält das mRNA die Information über den genetischen Aufbau des neuartigen Coronavirus, einem Antigen. Mit dieser Information kann unser Immunsystem sich auf die Abwehr des Virus vorbereiten. Einige wenige Körperzellen bilden das Antigen nach. Treffen Immunzellen auf das Antigen reagieren sie darauf. Bei einem späteren Kontakt mit dem Coronavirus erkennt unser Immunsystem das Antigen wieder und kann das Virus gezielt bekämpfen. Im besten Fall verhindert das den Ausbruch der Covid-19-Erkrankung oder sorgt zu mindestens für einen deutlich leichteren Verlauf.