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Die Tochter hatte ihn mit der Mutter verwechselt und begann zu nuckeln

Vater stillt seine Tochter – und sorgt für Aufregung im Netz

Der zwanzigjährige Vater, Christopher Brown hat kürzlich ein Video auf Twitter gepostet, in dem er seine kleine Tochter auf dem Arm hat. Ganz unerwartet nimmt sie seine Brustwarze in den Mund und beginnt zu saugen. Seither ist das Video rasend schnell im Internet verbreitet und wurde bereits fast fünf Millionen Mal angesehen.

Klar, die Brustwarzen von Frauen haben eine praktische Funktion, da sie biologisch dafür bestimmt sind, dass Babys ihre Milch dadurch aufnehmen. Umso überraschender war es für den Vater, als seine Tochter im Halbschlaf an seinem Nippel andockte und zu saugen begann.
 

In der Beschreibung seines Posts erklärt er, dass seine vier Monate alte Tochter verwirrt gewesen sein muss. Später verdeutlicht er: „Sie hat von ganz alleine damit angefangen. Sie hat geschlafen.“

Während der Großteil der Männer heutzutage gerne mit anfasst und sich um die Kleinen kümmert, sind Väter für eine Sache nicht richtig ausgestattet: Stillen. Zumindest schien es bislang so. Wie sich gezeigt an, stillt dieses Baby hier gar nicht – zumindest nicht wirklich. Sie „stillt“ in diesem Fall zur Beruhigung.

Das Internet kommt mit diesem Video des stillenden Papas kaum klar. Einige haben sich negativ dazu geäußert, mit Kommentaren wie "Bruder, hör auf damit!" oder "Lass sie das doch nicht machen!"
 

Andere nahmen das Komfort-Stillen sofort in Schutz, indem sie darüber aufklärten 
 

Es gab eine Frage, die sich alle Twitter-Nutzer in diesem Moment gefragt haben: „Kam denn auch etwas raus?“ Denn wenn das so wäre, könnten sich alle Mütter erstmal zurücklehnen!

„Theoretisch können Männer tatsächlich Milch absondern. Man muss keine Gebärmutter haben, um Milch zu produzieren, die ein Baby ernähren kann“, erklärt Professor Amy Brown, Autorin von ‚The Positive Breastfeeding Book‘. „Prinzipiell liegt es am Hormonspiegel: Mit einer funktionierenden Hypophyse und genügender Stimulation der Brustwarzen, kann man mit hoher Wahrscheinlichkeit Milch produzieren, egal ob Mann oder Frau.“ Das bedeutet allerdings nicht, dass Männer sofort anfangen können Brustmilch zu produzieren. Das ist mit harter Arbeit verbunden.

„Wenn ein Mann eine Brustpumpe benutzen würde, müsste er den Vorgang wahrscheinlich acht Mal am Tag  jeweils 20 bis 30 Minuten wiederholen. Das müsste er mehrere Woche lang fortführen bevor auch nur ein bisschen Milch produziert werden würde", erklärt Amy Brown weiter. Die Expertin glaubt nicht, dass es unnatürlich sei, wenn ein Vater sein Kind stille:

Babys saugen zur Beruhigung. Ihnen ist dabei egal, ob der Nippel männlich oder weiblich ist.

Sie erkennt allerdings auch an, dass das nicht für Jedermann sei: „Sozial und kulturell wird es als ungewöhnlich betrachtet, aber aus physiologischer Sicht ist es durchaus machbar.“

Also liebe Männer, es würde sicherlich vielen Frauen eine große Hilfe sein und ihnen eine Pause bieten, mal eine Stunde in der Badewanne zu verbringen oder sich hinzulegen. Ganz egal ob ihr Milch produziert oder nicht, es geht schließlich darum euer Baby zu beruhigen. Mal davon abgesehen hilft es Vätern eine engere Beziehung zu ihren Babys aufzubauen. Viele Papas finden es schwierig in den ersten Monaten überhaupt eine Chance dafür zu finden, wenn ihr Baby gefühlt Tag und Nacht an der Brust der Mutter hängt.

Ein positives Beispiel für einen stillenden Papa, ist Maxamillian Neubauer aus Wisconsin, USA. Auch seine Geschichte hat im Juli für viel Aufregung im Netz gesorgt: Da seine Frau an einer Schwangerschaftsvergiftung litt, stillte er seine Tochter einfach selbst.