Experten gehen davon aus, dass die Larven der Hyalomma-Zecke mit Zugvögeln nach Deutschland gebracht wurden. Wenn sie ausgewachsen sind, sind sie in der Lage, Larven zu legen und somit ihren Bestand ihrer Art zu sichern.
Eine erwachsene Zecke hat Durst auf sehr viel Blut. Sie braucht Großtiere wie Rinder, Pferde oder eben uns Menschen. Die Hyalomma-Zecke wartet nicht wie die altbekannte Holzbock-Zecke darauf, dass jemand vorbeiläuft, an den sie sich hängen kann, sondern geht aktiv auf die Jagd. Hat sie einmal ein Opfer ins Visier genommen, lässt sie nicht mehr locker und verfolgt es über fünfzig, zur Not auch über hundert Meter.
Dieses Jagdverhalten macht es für Wissenschaftler schwierig, sich einen Überblick über die Verbreitung der tropischen Zecke in Deutschland zu verschaffen. Deshalb bitten die Forscher die Bevölkerung um Hilfe: Wer eine Hyalomma-Zecke sieht, soll sie einfangen, oder wenn sie sich an etwas festgebissen hat, mit einer Pinzette entfernen und einschicken.
Mit Angaben zu Datum und Fundort: Universität Hohenheim, Ute Mackenstedt, Fachgebiet Parasitologie, Emil-Wolff-Straße 34, 70599 Stuttgart. Weitere Infos unter: zecken.uni-hohenheim.de