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Darf mein Chef es mir verbieten?

​Zum Klimastreik während der Arbeitszeit?

Am Freitag, den 20.09.2019 finden nicht nur die (fast schon traditionellen) „Fridays for Future“ –Demonstrationen der Schüler statt, sondern auch ein weltweiter Klimastreik. Hier stellt sich nun die Frage, ob man überhaupt während der Arbeitszeit zu den Demonstrationen gehen darf…

Die Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“ hat die ganze Welt dazu aufgerufen, am Freitag zu den Klimastreiks zu gehen. Es sollen 129 Staaten an den Demonstrationen teilnehmen, also insgesamt mehr als 2000 Städte. Allein in Deutschland nehmen über 500 Orte teil.

Flixbus bietet sogar an, die Teilnehmer der Klimastreiks gratis zu den Treffpunkten zu fahren und sämtliche Beschäftigte, die daran teilnehmen möchten, werden an diesem Tag freigestellt!
    
                        
Nun ist aber nicht jeder Arbeitgeber dazu bereit, seinen Angestellten für die Teilnahme am Klimastreik freizugeben. Wenn die Diskussionen um die „Fridays for Future“-Demonstrationen während der Schulzeit nicht enden möchten, ist nun ein neues Thema aufgekommen: Darf der Chef es verbieten, an den Demonstrationen teilzunehmen?
 
Da gibt es ganz klare gesetzliche Vorschriften!

In Deutschland gibt es kein politisches Streikrecht. Das bedeutet, dass nur gewerkschaftliche Streiks mit dem Zweck zu Tarifverhandlungen gesetzlich begründet sind. Denn diese richten sich konkret an die Arbeitgeber.
Der Klimastreik ist aber eine Demonstration mit politischer Motivation und fällt somit nicht unter das Streikrecht. Weshalb der Chef auch nicht dazu verpflichtet ist, seinen Mitarbeitern frei zu geben!
 
Was bedeutet das mich als Arbeitnehmer?

Als Arbeitnehmer ist man dazu verpflichtet, eine Erlaubnis beim Arbeitgeber zu holen, damit man am Klimastreik teilnehmen kann.  

Erhält man dafür keine Erlaubnis, kann es zu Konsequenzen im arbeitsrechtlichen Bereich kommen. Deshalb ist es immer besser, mit dem Vorgesetzten zu sprechen. Viele Arbeitgeber erlauben es nämlich, für ein paar Stunden zu den Demonstrationen zu gehen. Das wichtigste dabei ist es, die Genehmigung zu bekommen!

Und wenn das nicht der Fall ist, kann man sich für den Tag Urlaub nehmen. Oder man opfert seine Mittagspause, denn die meisten Demonstrationen finden in der Mittagszeit statt.