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Regierungspressekonferenz am Universitätsklinikum Ulm

Corona-Studie: "Kinder erkranken deutlich weniger!"

Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann, Prof. Hans-Georg Kräusslich, Sprecher des Zentrums für Infektiologie am Universitätsklinikum Heidelberg und Prof. Klaus-Michael Debatin, Ärztlicher Direktor der Kinderklinik am Universitätsklinikum Ulm informieren.

Wir haben keine Blaupause, die wir aus der Tasche ziehen können, um zu sagen: Das machen wir so oder so.

Zudem nannte er es eine "einmalige Sache", dass alle vier Universitätskliniken des Landes sich in so kurzer Zeit zusammengefunden haben um ein solches Protokoll zusammenzustellen. Prof. Debatin spricht in diesem Zusammenhang von einer "international sichtbaren Schlagkraft."

Kinder erkranken weniger

Im Rahmen der Studie wurden ca. 5000 Personen getestet. Dabei handelt es sich ausschließlich um Eltern-Kind-Paare, also ca. 2500 Kinder und jeweils ein Elternteil. Damit sei es "eine der größten Studien weltweit" in diesem Bereich. Die Resonanz der Studie sei mit 2000 Anmeldungen innerhalb von drei Tagen "unglaublich" gewesen, so Prof. Debatin.

Dabei seien nur zwei Personen, ein Erwachsener und ein Kind, infiziert. Also befinden in der Studie unter 0,1% aktuelle Virusträger. Zu den zwei Infizierten kommen keine weiteren hinzu. Dieses Ergebnis sei endgültig, betonte Dr. Kräusslich.

Eine grundsätzliche Aussage, wer wen angesteckt habe, könne aus dieser Studie allerdings nicht gezogen werden.
  

​Keine Herdenimmunität

Im Bezug auf Antikörper wurden 64 Personen positiv getestet, darunter 45 Eltern und 19 Kinder. Das bedeutet, dass es 1-2% Antikörpernachweise in der Studie gebe. Das sei weit von einer Herdenimmunität entfernt.

Dr. Kräusslich fasst demnach zusammen, dass Eltern häufiger infiziert seien als Kinder. Daher seien Kinder "nicht als Treiber dieser Infektion anzusehen".

Auf die Frage nach dem Unterschied zwischen Kindern in der Notbetreuung und Kindern, die im gleichen Zeitraum zu Hause waren, antwortet Dr. Kräusslich mit einem deutlichen "Nein." Es gebe keine häufigere Infektion bei Kindern in der Notbetreuung.

Prof. Debatin fasst das Ergebnis der Studie zum Ende eindeutig zusammen:

Es ist ein Fakt, dass Kinder deutlich weniger erkranken.