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So lange sollten die Fenster und Türen noch geschlossen bleiben!

Nach dem BASF-Unglück: Chemische Substanzen in der Luft?

Einen Tag nach den Explosionen bei dem Chemiekonzern in Ludwigshafen kommen die Einsatzkräfte nicht direkt an den Ort des Unglücks heran.

Ein kleiner Brand, mehrere Explosionen und Folgebrände: In einem Rohrgraben, in dem das Feuer am Montagvormittag ausbrach, liegen zahlreiche Rohre, die Flüssiggase und andere brennbare Flüssigkeiten von und zu den Schiffen transportieren.

Man habe die undichten Rohre mit Schaum abgedeckt, sagte Friedrich. Die Schaumschicht sei etwa einen Meter hoch. „Wir haben aktuell noch immer leichten Austritt von Flüssiggasen an den geborstenen Rohren“, sagte BASF-Werksleiter Uwe Liebelt auf der Pressekonferenz am Dienstag. Erst wenn aus den Rohren keine Stoffe mehr austreten, könne man den Schaum entfernen und die Unglücksstelle genau in Augenschein nehmen. Das werde mindestens bis Mittwochabend dauern, sagte Liebelt. Und die Bevölkerung in unmittelbarer Nähe, wie soll die reagieren?
 

Bei der Pressekonferenz am Dienstagmittag wurde ein gesundheitsgefährdender Gehalt gefährlicher Gase in der Luft ausgeschlossen: "Wir haben weder in der Luft, am Wasser oder im Boden kritische Werte gemessen“, sagt Liebelt. Die Stadt Ludwigshafen schreibt aber auf der eigenen Webseite:

"Die Feuerwehr [habe] bei ihren kontinuierlichen Messungen erhöhte Werte verschiedener chemischer Substanzen gemessen hat. Aufgrund der sich momentan ständig verändernden Windrichtung hat sich die Stadtverwaltung entschieden, ihre Sicherheitshinweise auszuweiten."

Nach der Explosion bei BASF am gestrigen Montag weitet die Stadt Ludwigshafen ihre Vorsichtsmaßnahmen aus. Bürgerinnen und Bürgern der Stadtteile Pfingstweide, Edigheim, Oppau und Friesenheim empfiehlt die Stadtverwaltung, längere Aufenthalte und Arbeiten im Freien zu vermeiden. Außerdem sollen Fenster und Türen weiterhin geschlossen bleiben. So der Stand vom Dienstagmittag.

    
Noch keine Entwarnung

Unterdessen wurde die an der Unglücksstelle liegenden Leitungsrohre mit einer dicken Schaumdecke abgedeckt. Dadurch soll verhindert werden, dass weitere Stoffe austreten. An der Unglücksstelle im Landeshafen Nord kam es durch die beschädigten Leitungen zu einem Austritt mehrerer chemischer Substanzen. In einem kommenden Schritt wird die Feuerwehr sicherstellen, dass alle Leitungen geprüft werden und tatsächlich leer sind. Erst wenn dies erfolgt ist, kann Entwarnung gegeben werden, erläutert Feuerwehrchef Peter Friedrich den Einsatz.

Bei der Explosion am Montag starben zwei Mitarbeiter der Werkfeuerwehr. Eine Person wird derzeit noch vermisst. Mehr als 20 Menschen wurden teilweise schwer verletzt.

Videos und Bilder der Explosion