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Wer beim Sonnenbaden übertreibt, hat schnell mal einen Sonnenstich

​Sommer, Sonne, Sonnenstich – Das sind die typischen Symptome!

Was gibt es besseres, als bei diesem tollen Wetter am See oder im Freibad zu liegen? Aber wer viel in der Sonne liegt, riskiert schnell mal einen Sonnenstich! Aber welche Symptome sind typisch und was kann ich dagegen tun?

Wenn die Sonne raus kommt, hält es die wenigsten in ihren Häusern. Alle wollen raus, das gute Wetter genießen! Aber die wenigsten denken daran, wie viel Sonne gut tut und ab wann es einfach zu viel ist. Sonnenbrand ist die eine Sache, aber wer zu lange und vor allem zu viel in der Sonne ist, der riskiert schnell mal einen Sonnenstich – und der ist alles andere als angenehm!

Was genau ist ein Sonnenstich?

Wenn die Sonne zu lange auf unseren Kopf oder Nacken scheint, kann es zu einem Sonnenstich kommen. Die starke Hitze bewirkt nämlich, dass unser Gehirn stärker durchblutet wird und es sich ausdehnt. Dadurch wird die empfindliche Hirnhaut gereizt, die unter Umständen anschwellen und oder sich im schlimmsten Fall sogar entzünden kann.
Besonders gefährdet sind Kleinkinder und Babys. Vor allem, wenn sie über längere Zeit im Wasser spielen ohne ausreichenden Schutz oder Schatten. Babys sollten aufgrund des wenigen bis gar keinem Kopfhaars gar nicht ungeschützt in die Sonne. Dies gilt auch für ältere Menschen mit wenig Kopfhaar oder Glatze.

Woran erkenne ich einen Sonnenstich?
Oftmals sind die ersten Anzeichen von einem Sonnenstich „harmlos“. Sie klingen dann auch nach einigen Stunden wieder ab. In schweren Fällen kann es aber auch zu ernsthaften Beschwerden wie Fieber, Bewusstlosigkeit und Kreislaufkollaps kommen.
In einem solchen Fall sollte unbedingt ein Notarzt kontaktiert werden. Wichtig ist hierbei ein schnelles Handeln, denn die Symptome zeigen sich ohnehin meist zeitverzögert und können erst nach mehreren Stunden nach dem Sonnenbad auftreten – sind aber daher auch schon besonders fortgeschritten.

Die Dauer eines Sonnenstichs kann variieren. In der Regel sollten die Symptome aber nach einigen Stunden aber alle höchstens nach zwei Tagen wieder abklingen.

Diese Anzeichen sind typisch für einen Sonnenstich:

  • geröteter Nacken und Kopf
  • Roter und heißer Kopf
  • Nackensteifigkeit
  • Schwindel
  • Kreislaufprobleme
  • Bewusstlosigkeit
  • Erschöpfung
  • Ohrengeräusche
  • Innere Unruhe
  • Übelkeit
  • bei Kindern Fieber
  • erhöhter Pulsschlag
  • Erbrechen
  • Desorientierung, Verwirrtheit
  • Bei einem Sonnenstich ist der Kopf und der Nacken betroffen. Anders sieht dies jedoch bei einem Hitzschlag aus. Hier ist der ganze Körper zu lange der Sonneneinstrahlung und Hitze ausgesetzt gewesen.

    Was hilft bei einem Sonnenstich?

    Ein Sonnenstich ist nichts ungefährliches. Im schlimmsten Fall kann es zu einer Hirnhautentzündung oder eben einem Hitzschlag kommen.
    Wer also Symptome eines Sonnenstichs aufzeigt, sollte zunächst einmal unbedingt sofort aus der Sonne und vorerst auch nicht mehr in die Sonne gehen. Außerdem kann folgendes helfen:

    1. Kühle Umschläge
    Da ein Sonnenstich durch zu viel Einstrahlung auf Kopf und Nacken entsteht, sollten diese Bereich gut und ausreichend gekühlt werden, damit der Körper etwas herunterfahren kann und auch die Hirnhäute sich wieder etwas beruhigen können.
    Am besten geeignet ist dafür ein feuchtes Handtuch oder kühlende Fuß- und Handgelenkswickel sowie Cremes wie Aloe Vera.
    ABER: Finger weg von Eiswürfeln und Kühlpacks! Die extreme Kälte stellt einen zu großen Kontrast zum aufgeheizten Nacken dar und würde den Körper zusätzlich belasten.

    2. Bettruhe
    Wer das Gefühl hat, einen Sonnenstich zu haben, sollte sich und seinem Körper unbedingt etwas Ruhe gönnen. Am besten sollte der Raum kühl und dunkel sein, da Licht den Körper zusätzlich anstrengt.
    Wichtig ist, dass der Oberkörper im besten Fall erhöht liegt, also am besten sollten mehrere Kissen unter Rücken und Kopf gelegt werden.

    3. Viel trinken
    Durch die extreme Hitze hat der Körper sehr viel Flüssigkeit und somit auch Elektrolyte verloren. Deswegen sollte bei einem Sonnenstich ausreichend Flüssigkeit zu sich genommen werden. Am besten sollten es zwei bis drei Liter stilles Wasser, ungezuckerte Tees, Apfelschorle oder isotonische Getränke sein.
    Auch gut, aber nicht gerade Schmackhaft: Gemüse- oder Hühnerbrühe oder ein Teelöffel Salz in einem Glas Wasser aufgelöst. Die Lösung sollte aber in kleinen Schlucken getrunken werden.
     
    Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?

    Halten die Symptome des Sonnenstichs länger als zwei Tage, sollte spätestens ein Arzt aufgesucht werden. Generell gilt, dass vor allem Kinder sofort zu einem Arzt gebracht werden.
    Ansonsten  wird es bei folgenden Symptomen alarmierend:

  • Starkes Erbrechen
  • Bewusstlosigkeit
  • Verhaltensstörungen
  • Im schlimmsten Fall kann es sein, dass sich Flüssigkeit im Gehirn ansammelt, dann kommt es zu Krampfanfällen, Atemstillstand und sogar zum Koma.

    So wird dem Sonnenstich vorgebeugt

    Besonders Menschen mit wenig bis gar keinem und hellem Haar sind sonnenstichgefährdet, da die Sonnenstrahlen direkt auf den Kopf treffen.  Daher sollten Betroffene grundsätzlich eine Kopfbedeckung tragen und sich nicht lange unbedeckt in der direkten Sonne aufhalten.

    Ebenfalls sollte während des Aufenthalts in der Sonne ausreichend getrunken werden, damit das Gehirn immer mit genügend Flüssigkeit versorgt ist. Die Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr sollte gemieden werden, da die Sonne dort am stärksten ist.
    Kopf und Nacken sollten bedeckt sein und auch von sportlichen Aktivitäten in der Sonne sollte abgesehen werden.

    Übrigens: Sonnenschutzmittel schützen nicht vor einem Sonnenstich. Diese Produkte wirken nur gegen UV-Strahlen auf der Haut und nicht gegen die Wärmestrahlen, die den Kopf überhitzen!