Und leider war es das dann auch. Das Ergebnis bekam sie am Telefon. Da war sie gerade auf der Arbeit, in der Psychiatrie. Passend: Gerade war eine Feueralarmübung, bei der alle das Feuer mit Decken und Feuerlöscher löschen mussten. Und in dem Moment als Sabine das Feuer löschte, löschte sie symbolisch auch irgendwie den Krebs. Von da an begann ihr Kampf gegen ihn.
Was dann folgte war das komplette Programm: Chemotherapie, Antikörper, Operation, Bestrahlung und Hormontherapie. Sabine hatte das Glück in eine Studie zu kommen. Sie bekam die gleichen Chemomedikamente, nur in anderen Dosen und Abständen. Die Therapie verkraftete sie verhältnismäßig gut, trotz latenter täglicher Übelkeit. Schlimmer als diese war allerdings die Fatique, ein Erschöpfungssyndrom, das sie entwickelte. Doch trotz diesem kämpfte Sabine weiter.
Schlimm war es, die Diagnose ihrem damals 11-Jährigen Sohn zu sagen. Der reagierte allerdings für sein Alter sehr erwachsen. Jeden Tag brachte er Sabine zum Lachen – das hatte er sich heimlich vorgenommen. Schließlich wusste er, dass seine Mama eine schwere Zeit durch machte.
Als ihr die Haare ausfielen, bekam Sabine eine Perrücke. Diese hat sie allerdings nicht gemocht.