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"Ich bin mit Glatze durch die Gegend gerannt, das war mir egal!"

Starke Frauen im Interview: Sabine

Bei Frauen ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung. In Deutschland bekommen pro Jahr rund 71.000 Frauen die Schockdiagnose. Das heißt: Jede achte Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Sabine ist eine von ihnen.

Mit unserer Kampagne „Gemeinsam gegen Brustkrebs“ möchten wir auf die Krankheit aufmerksam machen und Betroffenen eine Plattform bieten, um ihre Erfahrungen mit anderen zu teilen und diesen in einer schweren Zeit Mut zu machen.

Starke Frauen im Interview: Sabine | #GemeinsamGegenBrustkrebs
Starke Frauen im Interview: Sabine | #GemeinsamGegenBrustkrebs

Sabine litt 20 Jahre lang immer wieder an Zysten. Deswegen war sie regelmäßig beim Arzt. Dann hatte sie eine Zyste, die aber irgendwie nicht weg ging. Als diese schließlich untersucht wurde, war das Bild nicht eindeutig. Auch der Radiologe konnte nicht sicher sagen, was es war. Zwar sah alles eher wie eine Zyste aus, eine Stanzprobe sollte allerdings Gewissheit liefern. Sabine aber hatte schon vorher ein Gefühl.

Im Hinterkopf hab ich gewusst, da ist was.

Und leider war es das dann auch. Das Ergebnis bekam sie am Telefon. Da war sie gerade auf der Arbeit, in der Psychiatrie. Passend: Gerade war eine Feueralarmübung, bei der alle das Feuer mit Decken und Feuerlöscher löschen mussten. Und in dem Moment als Sabine das Feuer löschte, löschte sie symbolisch auch irgendwie den Krebs. Von da an begann ihr Kampf gegen ihn.

Was dann folgte war das komplette Programm: Chemotherapie, Antikörper, Operation, Bestrahlung und Hormontherapie. Sabine hatte das Glück in eine Studie zu kommen. Sie bekam die gleichen Chemomedikamente, nur in anderen Dosen und Abständen. Die Therapie verkraftete sie verhältnismäßig gut, trotz latenter täglicher Übelkeit. Schlimmer als diese war allerdings die Fatique, ein Erschöpfungssyndrom, das sie entwickelte. Doch trotz diesem kämpfte Sabine weiter. 

Schlimm war es, die Diagnose ihrem damals 11-Jährigen Sohn zu sagen. Der reagierte allerdings für sein Alter sehr erwachsen. Jeden Tag brachte er Sabine zum Lachen – das hatte er sich heimlich vorgenommen. Schließlich wusste er, dass seine Mama eine schwere Zeit durch machte.

Als ihr die Haare ausfielen, bekam Sabine eine Perrücke. Diese hat sie allerdings nicht gemocht. 

Ich bin mit Glatze durch die Gegend gerannt, das war mir egal.

Sogar auf einem Andreas Gaballier Konzert war sie mit dieser. Denn Sabine war wichtig zu zeigen, dass Chemo nicht heißt, man sterbe gleich. Außerdem wollte sie damit anderen Mut machen.

Mit uns hat sie im Interview darüber geredet, was sie aus der schweren Zeit gelernt hat, was ihre schönsten Momente dabei waren und vor allem auch, was sie anderen Erkrankten raten kann.