Frauen mit einem Hochrisikogen für Brustkrebs erkranken meist etwa 20 Jahre früher als Frauen ohne dieses Risiko. Sie haben demnach ein lebenslanges Risiko von 50 bis 80 Prozent an Brustkrebs zu erkranken. Außerdem haben sie dann auch ein höheres Risiko an Eierstockkrebs zu erkranken.
Wann ist ein Brustkrebs-Gentest sinnvoll?
Sind bereits mehrere Frauen in der Familie erkrankt – egal ob auf mütterlicher oder väterlicher Seite – empfehlen Experten, dass diesen Frauen eine ausführliche Beratung und genetische Testung in zertifizierten Brustzentren angeboten wird.
Für den genetischen Test wird eine Blutprobe entnommen und dieses auf die bekannten Genveränderungen untersucht. Ein positives Testergebnis sagt jedoch weder aus, ob Brustkrebs sicher auftreten wird noch, wie der Erkrankungsverlauf sein wird. Es besagt nur, dass ein deutlich erhöhtes Risiko (in Prozent) vorliegt, an Brust- und/oder Eierstockkrebs zu erkranken. Ein negatives Testergebnis wiederum „schützt“ nicht vor Brustkrebs, es kann trotz des fehlenden Nachweises von typischen Genveränderungen ein erhöhtes familiäres Brustkrebsrisiko vorliegen.
Wie gehe ich mit einer Diagnose „erblicher Brustkrebs“ um?
Frauen, die für einen Gentest in Frage kommen, müssen sich dann mit weiteren Schritten auseinandersetzen. Möchten sie sich dafür schützen, gibt es die Möglichkeit öfter und bereits in jüngerem Alter zur Vorsorge zu gehen. Die Vorsorge kann durch Screening-Methoden wie einer Mammographie durchgeführt werden.
Die andere Variante sich davor zu schützen ist die Mastektomie, also die vollständige Entfernung des Brustgewebes. Diese ist die sicherste Methode hinsichtlich des Schutzes vor Brustkrebs. Als einzige risikoreduzierende Methode bei gesunden Frauen mit Nachweis von Brustkrebsgenen steht bislang nur die vorsorgliche Abnahme beider Brüste zur Verfügung.
Julia aus Karlsruhe hat sich mit 20 Jahren für einen Gentest entschieden. Im Interview hat sie uns von ihrer Erfahrung mit dem Gentest und ihrer Brustamputation erzählt.