Daraufhin ließ sie sich ihren "eigenen Krebs" tätowieren - dort wo die Krankheit einmal gewesen war, sitzt nun das Bild eines roten Krebses. Nun will sie auch anderen Frauen helfen, „einen selbstbestimmten ästhetischen Abschluss“ zu finden. Sie begann zu recherchieren und fand im Netz die Organisation Personal Ink (P.Ink.org.) in den USA und informierte sich dort über Narben verdeckende Tätowierung. Darauf basierend, verfolgte sie das Ziel, ein Netzwerk zu erstellen, wodurch betroffene Frauen qualifizierte Tätowierer, die Erfahrung mit Narben-Tattoos haben, in ihrer Region zu finden.
Im Jahr 2014 erstelle Silke die Website www.brustkrebstattoos.de, eine Facebook-Seite und ein Instagram-Profil für den deutschsprachigen Raum. Was als kleine Diskussionsrunde begann, ist mittlerweile zu einer oft genutzten Plattform für Fragen und eigenen Erfahrungsberichten.
Als Silke selbst einen Gutschein für ein Tattoo gewann, verschenkte sie diesen an eine Frau weiter, die sich ein solches Brustkrebstattoo selbst nicht leisten konnte – immerhin kann so ein Kunstwerk zwischen 700 und 1000 Euro kosten. Da die Krankheit für viele Betroffene bedeutet, ihren Beruf nicht mehr vollständig nachgehen zu können, sind solche Summen oftmals finanziell nicht zu stemmen.
Im Oktober 2016 war dann die Idee geboren: Die damals 55-Jährige veranstaltete den ersten Brustkrebstattoo-Tag zusammen mit fünf Tätowierern. Diese tätowierten jeweils eine betroffene Frau kostenfrei – quasi als Spende. Am 14. Und 15. Oktober 2017 folgte dann der zweite Brustkrebstattootag – mit deutlich größerem Umfang. Es nahmen 58 Tätowierer aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz teil.