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60 bis 80 Prozent der Brustkrebsknoten werden von Frauen beim Abtasten entdeckt

Anzeichen für Brustkrebs - Diese Warnzeichen sollte jede Frau kennen

Brustkrebs, oder Mammakarzinom, ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Daher sollte man besonders großen Wert auf Früherkennung und Vorsorge legen. Dabei ist es wichtig, erste Anzeichen zu kennen und frühzeitig zu erkennen.

Brustkrebs entsteht in der Brustdrüse und ist die häufigste bösartige Tumor-Art. Am Mammakarzinom erkrankt heutzutage jede achte Frau im Laufe ihres Lebens – das sind pro Jahr etwa 70.000 Patientinnen. Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter, wobei ein erhöhtes Risiko ab dem 40. und besonders ab dem 50. Lebensjahr besteht.

Frühzeitig erkannt und direkt behandelt liegen die Heilungschancen jedoch bei über 90 Prozent. Dementsprechend ist es wichtig auch selbst auf Veränderungen der Brust zu achten. Ab etwa 70 Jahren sinkt die Gefahr einer Tumorbildung in der Brust wieder.

Auch Männer können an Brustkrebs erkranken. Das allerdings ein eher seltener Fall, der etwa einen von hundert Brustkrebspatienten betrifft.

Anzeichen für Brustkrebs
In frühen Phasen verursacht Brustkrebs meist keine Beschwerden. Umso wichtiger ist es deshalb für Frauen, auf ihren Körper zu achten und Symptome frühzeitig zu erkennen. Dabei gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Warnzeichen, wie Knoten in der Brust, Absonderung von Sekret, oder Veränderungen im Hautgewebe – bereits eines dieser Symptome sollte von einem Arzt untersucht werden, denn sie müssen nicht alle gleichzeitig auftreten.

Grundsätzlich gilt: Je früher Brustkrebs entdeckt wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit der vollständigen Heilung. Denn: Diagnose und Therapiemethoden haben sich über die Jahre stets verbessert.

Veränderung der Brust in Form und Größe
Diese Veränderung mag auf die Periode, sexuelle Erregung oder andere hormonbedingte Änderungen im Körper zurückzuführen sein. Allerdings können sie ebenfalls auf eine Krebserkrankung hindeuten. Daher raten Ärzte dazu, bei der regelmäßigen Kontrolle auch im Spiegel auf optische Veränderungen zu achten: Wird der Busen kleiner oder vielleicht großer? Ist die Form der Brust ungewöhnlich? Bewegen sich die Brüste beim Anheben der Arme anders als vorher? Diese Anzeichen sollten von einem Arzt abgeklärt werden.

Ungewöhnliche Hautveränderungen
Unterschiedliche Veränderungen der Haut an der Brust können ebenfalls Symptome für Brustkrebs sein. Wenn sich die Haut an einer oder mehreren Stellen in kleine dellen-artige Falten schlägt bzw. sie ähnlich wie ‚Orangenhaut‘ aussieht, sollte ein Experte diese Stellen untersuchen. Auch wenn ein Hautauschlag entsteht, die Haut sich rötet oder schuppt und diese Symptome nach ein oder zwei Tagen nicht wieder von alleine verschwinden, kann das ein Warnzeichen sein. Diese Veränderungen der Haut können auch mit Schmerzen, Ziehen oder Schwellungen zusammenhängen.

Veränderung oder Sekret Absonderung der Brustwarze
Auch eine Veränderung der Brustwarze kann ein Symptom für eine Brustkrebserkrankung sein. Beispielsweise kann die Brustwarze plötzlich eingezogen sein. Dabei ist sie nach innen gewölbt, anstatt wie sonst nach außen. Auch Sekret aus der Brustwarze sollte als sofortiges Warnzeichen wahrgenommen werden – besonders, wenn die Flüssigkeit blutig aussieht.

Verhärtungen oder Knoten in der Brust
Ein sehr häufiges Symptom, das Frauen beim Abtasten oder durch Zufall entdecken, ist eine ungewöhnliche Verhärtung oder ein Knoten, der als Beule oder ‚Knubbel‘ in der Brust oder der Achselhöhle wahrgenommen wird. Diese Merkmale treten nicht selten auf, sind aber dafür oftmals gutartig. Da die frühzeitige Erkennung eines bösartigen Mammakarzinoms für eine Therapie entscheidend ist, sollten Frauen auch beim kleinsten Verdacht immer sichergehen und diesen bei ihrem Frauenarzt überprüfen lassen.

Wer Zweifel hat sollte lieber früher als später einen Arzt aufsuchen. Viele Frauen ziehen nämlich viel zu spät den Experten zu Rate und lassen eine Untersuchung lange anstehen – oftmals aus Angst vor einer möglichen Diagnose. Schnelles Handeln hat aber erheblichen Einfluss auf die Heilungs- und damit auch auf Überlebenschancen.

Schwellungen in der Achselhöhle oder am Schlüsselbein
Doch nicht nur die Brüste, sondern auch über den Brüsten und in den Achselhöhlen sollte regelmäßig untersucht werden. Denn auch an diesen Stellen befindet sich Brustgewebe. In den Achselhöhlen befinden sich auch die Lymphdrüsen, in denen Veränderungen erkannt oder erfühlt werden können, die auf Brustkrebs hinweisen.

Ein ständiger Schmerz
Schmerzen in der Brust kann viele Ursachen haben. Viele davon sind harmlos. Solltest du allerdings ein ständiges dumpfes Pochen oder lästigen Schmerz in der Brust verspürst, solltest du auch lieber einen Arzt aufsuchen.

Regelmäßiges Abtasten ist das A & O
Mögliche Symptome lassen sich am besten durch Abtasten erkennen bzw. erfühlen. Generell wird empfohlen, einmal im Monat nach Beginn der letzten Periode die eigenen Brüste zu untersuchen und abzutasten. Außerdem sollte man sie bei gutem Licht im Spiegel zu betrachten und auf optische Veränderungen zu achten – denn wer kennt sie besser als man selbst?

60 bis 80 Prozent der Brustkrebsknoten werden von Frauen auf diese Weise selbst entdeckt. Das verbildlicht, wie wichtig es ist, die Selbstuntersuchung gewissenhaft und regelmäßig durchzuführen.

Viele Fragen rund um das Thema Brustkrebs haben uns auch die Chefärzte der Gynäkologie Dr. Edgar Schelble und der Radiologie Dr. Otto Stengele der SRH Kliniken Sigmaringen im Interview beantwortet.
Zudem bietet der Krebsinformationsdienst des DKFZ eine Plattform für alle Fragen zum Thema Krebs - egal ob Betroffene, Angehörige oder Experten. Im Interview erklärt die Leiterin Dr. Susanne Weg-Remers den Krebsinformationsdienst.