Es sind drei schreckliche Verbrechen an Frauen, die die Polizei aufzuklären hat: In Endingen und Freiburg wurden Frauen von einem Sex-Täter ermordet – eine weitere Frau aus Emmen in der Schweiz, die ebenfalls einem Sex-Täter zum Opfer fiel, ist seitdem vom Kopf abwärts gelähmt.
Bislang haben die Beamten in keinem der Fälle eine heiße Spur. Haben sie es mit einem Mehrfachtäter zu tun? Fest steht, dass die Polizei jetzt einen Zusammenhang zwischen dem Mord an der in Freiburg getöteten Studentin Maria L. und der in Endingen getöteten Joggerin Carolin G. überprüft. Beide Frauen wurden missbraucht und ermordet. Deshalb werden beide Fälle auch am Mittwochabend noch kurzfristig Thema in "Aktenzeichen XY" sein.
Seit vergangenem Freitag, 11. November, herrscht traurige Gewissheit: Carolin G. aus Endingen, die am 6. November ihr Haus in Endingen zum Joggen verließ, wurde Opfer eines Gewaltverbrechens. Die Leiche der 27-Jährigen war am Donnerstag, 10. November, gefunden worden. Die Polizei ist nach eigenen Angaben bislang mehr als 300 Hinweisen nachgegangen, eine heiße Spur hat sie aber nicht. Ob der Fundort der Leiche auch der Tatort ist, wollen die Ermittler nicht sagen. Auch zur Todesursache geben sie keine Informationen. Sie möchten kein Täterwissen preisgeben.
Offene Fragen im Fall Carolin
Die Polizei setzt nun auf die Zuschauer der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ (Mittwoch, 16.11., 20.15 Uhr). Bei folgenden Fragen bitten die Ermittler um Hilfe:
- Wer hat Carolin G. am Sonntag, 6.11.2016, ab 15.00 Uhr gesehen?
- Wer hat an dem Tag oder in den Tagen zuvor im Bereich der Verbindungswege in den Weinbergen zwischen Endingen und Bahlingen verdächtige Personen oder Fahrzeuge gesehen?
- Wer hat sonstige verdächtige Beobachtungen oder Wahrnehmungen gemacht?
- Wer kann sachdienliche Hinweise jeglicher Art geben, die mit dem Verbrechen in Zusammenhang stehen könnten?
Gibt es einen Zusammenhang zwischen den Morden?
Auch der Mord an der 19-jährigen Studentin Maria L. wird in der Sendung thematisiert. Die Frau wurde Mitte Oktober in Freiburg vergewaltigt und getötet. Sie war mit ihrem Fahrrad auf dem Heimweg von einer Party, als sie am Uferweg des Flusses Dreisam Opfer eines Verbrechens wurde. Mittlerweile hat die Polizei Flyer verteilt und ein anonymes Hinweissystem eingerichtet.
Hoffen auf DNA-Hinweise
Und der Fall aus der Schweiz? Bereits Anfang November kam heraus, dass es zwischen dem Fall Maria L. und einer Vergewaltigung im schweizerischen Emmen keinen Zusammenhang gibt, da der DNA-Abgleich negativ ausfiel. Trotzdem wird dieser Fall häufig wieder in Verbindung gebracht mit den Morden im Raum Freiburg.
Offen bleibt aber die Frage, ob im Fall Carolin ein Zusammenhang mit dem Mord an der Studentin in Freiburg besteht. Wenn am Tatort verwertbare DNA-Spuren gefunden wurden, könnte das schnell Klarheit bringen. Die Spurensuche am Tatort wurde Dienstagabend beendet, jetzt wird das Spurenmaterial ausgewertet.